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Panama: Unser letztes Land auf dieser Reise-Etappe

Panama ist unser 56. Reiseland mit Shujaa insgesamt und das letzte Land unser Reiseetappe durch ganz Nord- und Zentralamerika. Knapp 15 Monate (netto) und 70.000 km waren wir zwischen Neufundland, New York, Florida, Texas, Kalifornien, Alaska, dem arktischen Ozean, Mexiko und Zentralamerika unterwegs… nur unterbrochen von einer 4-monatigen Reisepause von San Francisco aus…und jetzt naht das Ende dieser Reise-Etappe. Wie jedes Mal in der Vergangenheit sind auch dieses Mal die Gefühle gemischt: zum einen macht das Reisen in Shujaa nach wie vor viel Spaß und – nach einem kurzen Reisetief in Yukatan/Mexiko – hatten wir gerade in den letzten Monaten wieder tolle und prägende Erlebnisse und möchten eigentlich einfach weiterfahren. Zum anderen freuen wir uns auf unseren Heimaturlaub… unser Heim auf Mallorca und vor allem unsere Freunde. Gute Freunde werden immer wichtiger, je länger man auf Weltreise unterwegs ist.

Aber vor dem großen Abschied kommt ja noch Panama. Wir reisen über einen kleinen Grenzübergang auf der Karibik-Seite ein und wie häufig ist der Unterschied extrem: Panama wirkt in dieser Gegend viel ärmlicher als Costa Rica, die Finanzmetropole Panama City mit ihren Panama Papers ist weit weg. Von dem ziemlich heruntergekommenen Dorf Almirante machen wir einen Tagesausflug in das tropisch tief bewachsene Insel-Archipel um Bocas el Toro: auch wenn das Wetter nicht ganz perfekt ist, haben wir doch ein paar schöne Schnorchel-Exkursionen, erkunden verschiedene Inseln und sehen sogar mal wieder Delfine. Wie immer an der Karibik-Küste ist es zwar nicht so heiß, aber dafür sehr feucht/schwül und so freuen wir uns, dass es anschließend in die Berge nach Boquete geht. Auf gut 1.400 Meter genießen wir inmitten einer tollen Berglandschaft und Kaffeeplantagen ein angenehmes Klima, schöne Wanderungen zu Wasserfällen, Mountainbike-Touren und Quad-Exkursionen. Die Vegetation ist hier wieder wunderschön und steht dem Paradies in Costa Rica in nichts nach. Nur weniger touristisch… primär haben hier wohlhabende Bewohner von Panama City ihre Ferienresidenz.

Klimatisch erholt, geht es wieder an die Küste. Diesmal an die erneut völlig andere und viel trockenere Pazifik-Seite: der Playa Las Lajas rühmt sich, den längsten Strand Panamas zu haben. Glücklicherweise sind wir unter der Woche da – am Wochenende tobt hier der Bär. Der nette Ort Santa Catalina besitzt nicht nur einen genialen Italiener in toller Lage direkt am Meer und spektakuläre Sonnenuntergänge, sondern ist auch Ausgangspunkt für tolle Schwimm- und Schnorchel-Exkursionen zu den Coiba-Inseln. Diese bestehen aus 38 Inseln vulkanischen Ursprungs und gehören geologisch zum Galapagos Archipel. Von 1919 bis 2004 waren hier aufgrund der abgeschiedenen Lage verschiedene Strafkolonien stationiert, was wiederum eine völlig von Tourismus & Co. geschützte Natur und Tierwelt zur Folge hatte. 30 km von Santa Catalina liegt dieses Insel-Paradies: Das Wasser ist kristallklar und bei unseren insgesamt drei Schnorchel-Stopps sehen wir unzählige Haie, Schildkröten, Rochen und die „üblichen“ Fische, nur leider ist unsere Unterwasserkamera nicht mehr die Beste. Einfach toll und alles kann man in Ruhe begutachten, da sie überhaupt nicht scheu sind – auch hier eine Parallele zu den Galapagos Inseln. Die Strände sind wirklich Robinson Crusoe mäßig und die Vegetation ein Traum. Ein absolut lohnenswerter Abstecher.

Nach der Küste folgen bei uns in Zentralamerika immer… richtig: die Berge! Die Gegend um El Valle de Anton liegt in einem großen Vulkan-Krater: dementsprechend steil ist auch die Anfahrt und wir müssen uns mal wieder den Weg freischneiden. Die Panamaer sind glücklicherweise entspannt und warten geduldig, bis die Fahrbahn wieder freigeräumt ist 😉. Auch wenn wir normalerweise ja kein Freund von Campingplätzen sind, finden wir hier einen tollen Stellplatz in einem tropischen Garten direkt an einem Flüsschen mit vielen Schildkröten. Ähnlich zu Boquete ist die Gegend hier prädestiniert, um Sport zu machen und die Natur zu erkunden: angenehmes Klima, schöne Wasserfälle, ein großes Angebot an Wanderwegen und nette Restaurants bilden eine gute Basis.

Wir sind gerade auf dem Weg zu unserem Segeltörn entlang der San Blas Inseln, da erreicht uns die Botschaft, dass unser für Shujaa gebuchtes RoRo Schiff komplett gestrichen wurde und wir auf das nächste Schiff in 14 Tagen umgebucht wurden. Auf ein paar Tage Verspätung hatten wir uns eingestellt, aber so ist das halt mit dem unschönen Verschiffungs-Thema. Statt in Panama City und Umgebung zu warten, kommen wir ins schöne El Valle de Anton zurück, unterziehen Shujaa einem Großputz und genießen noch einmal die Natur des Berglandes.

Panama City – die reichste Metropole in Zentralamerika mit einer mit Miami vergleichbaren Skyline – ist dann der endgültige Abschluss unserer Reiseetappe. Eine pulsierende Stadt. Sowohl die Skyline mit den Wolkenkratzern als auch die Altstadt gefällt uns sehr gut. Das Casco Viejo ähnelt schon sehr Kolumbien und Cartagena, was ja nicht mehr wirklich weit weg ist und schließlich gehörte Panama ja auch mal zu Kolumbien. In der Altstadt entdecken wir phänomenales Eis: Ice Cream Shop of Granclement und ein wirklich tolles Dinner haben wir in einem absolut hippen Restaurant: Azahar. Beides sehr zu empfehlen.

Die zwei letzten Tage verbringen wir an einem tollen Platz in der Nähe von Colon. Ein Naturparkplatz inmitten einer Seenlandschaft umgeben von Primärurwald. Die Brüllaffen schreien ohrenbetäubend, die Pelikane fischen, das Krokodil zieht seine Runden – einfach herrlich… ein gebührender Abschied.

Wie immer geben wir mit sehr gemischten Gefühlen Shujaa im Hafen von Colon ab. Es gibt inzwischen viele neue Bestimmungen, leider zu Ungunsten der Traveller. Viele fürchten sich z. B. vor dem Ausbau der Aufbau-Lithium Batterien, des offiziellen Verbotes der Mitnahmen von z. B. Kleidung in der Kabine etc. Für uns alles ziemlich schwachsinnige Regeln, die wir zunächst einmal ignorieren. Aber alles läuft wie immer und problemlos. Shujoo muss aber, wie avisiert, tatsächlich separat verschifft werden. Nun hoffen wir beide Fahrzeuge unbeschadet in ein paar Wochen in Bremerhaven in Empfang nehmen zu können.

3 Kommentare

  1. Moin, wie immer grandiose Fotos und eine tolle Zusammenfassung. Wir werden Euren Spuren in Teilen gerne demnächst Folgen. Safe Travels. Best Team Baloo

  2. Hallo,

    Es war wieder eine Freude Eurem Blog/Newsletter zu folgen. Wünsche gute Heimreise und heiles Fahrzeug bei der Ankunft in Europa.

    Wir sind aktuell gestrandet in Europa, haben letztes Jahr unseren Truck an der türkisch/ syrischen Grenze auf eine Mauer gekippt und warten darauf, dass die Reparatur fertig wird.

    Dann wollen wir auch auf die Panamerikana.

    Aktuell reisen wir mehr virtuell.

    Herzliche Grüße
    Harald

  3. Hallo ihr beiden,
    Wieder tolle Bilder und Erlebnisse mit dem Karibik feeling sicher ein würdiger Abschuss eurer Reise.
    Gute Rückreise und gerne auf einen Boxen Stopp in Bamberg wenn es von Bremen nach Starnberg geht.
    Gruß Pius

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