Unser Rad im Logo lehnt sich an das Dharma Rad an. Dieses stammt aus der Lehre Buddhas und wird in der Regel mit acht Speichen dargestellt, die den edlen achtfachen Pfad zur Befreiung symbolisieren. "Dharma Chakra" धर्मचक्र bedeutet Lebensrad. "Dharma" bedeutet Ordnung, Lehre. "Chakra" bedeutet Rad.
Die Radnabe steht für die Stabilität der Disziplin. Die Radfelge symbolisiert den Bewusstseinszustand, der alles zusammen hält. Es soll auch daran erinnern, dass nach dem Tod nur der Körper stirbt und der Geist eine andere Form einnimmt. Jede Speiche steht für einen der acht Pfade zur Befreiung - Befreiung von Bewertung. Nur die Erkenntnis kann den Menschen von Bewertung befreien, durch einen Zustand frei von Leid, Gier, Hass, Wut und anderen schlimmen Gefühlen.
Das Dharma Rad kann man auch in der Flagge Indiens erkennen.
DIE ACHT PFADE
1. Rechtes Verständnis
Das Wissen über das Leiden, was gut und was schlecht für uns ist. Die Ursachen für das Leiden, das Überwinden der Leiden und den Weg dahin kennen. Es geht nicht um ein intellektuelles oder analytisches Verständnis, sondern um intuitives, tiefes Verstehen. Man sagt, es handele sich um das Verständnis der Wirklichkeit so wie sie ist. Es geht nicht um das Verstehen eines philosophischen Systems, sondern darum, das eigene Leben zu verstehen.
2. Rechtes Denken
Handelt es sich um einen heilsamen Gedanken, also einen Gedanken, der mir und den anderen Wohl beschert, oder um einen unheilsamen Gedanken, der mir und anderen Ungemach oder Leiden beschert? In der Meditation verweilt der Geist auf nichts. Er verfolgt die Gedanken nicht und verwirft sie nicht. So schafft das Denken keinen Gegensatz zwischen sich und den anderen. Das, was man auf dem Weg Buddhas das rechte Denken nennt, ist eine völlige Öffnung den anderen gegenüber, die den Ausdruck einer bedingungslosen Liebe ermöglicht, die nicht davon abhängt, was die anderen uns geben. Dies ist eine Liebe, die sich nicht in Hass, Feindseligkeit und Eifersucht umwandelt sondern wahres Mitgefühl mit sich bringt. Mitgefühl bedeutet den Schmerz der anderen zu spüren und zu teilen.
Aus dem Talmud: Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
3. Rechte Rede
Rechte Rede besteht darin, Abstand zu nehmen von Unwahrheiten, die anderen und sich selbst nicht zu belügen und davon Abstand zu nehmen, Schlechtes über andere zu sagen. Man muß nicht nur Acht geben auf das, was man sagt, sondern auch, wie man es sagt. Schließlich geht es auch darum, Geschwätz zu vermeiden, überflüssiges Gerede. In Frankreich gibt es ein Sprichwort, das besagt, dass man zuerst seine Zunge achtmal im Munde drehen soll, d.h. dass man sein Motiv betrachten sollte, bevor man etwas sagt. Wenn das Motiv schlecht ist, ist es besser zu schweigen. Das falsche Wort kann eine wahre Waffe sein und schwer verletzen. Sprache kann vieles anrichten und manch einer ist sich dessen gar nicht bewusst.
4. Rechtes Handeln
Kein Leben nehmen, nicht stehlen und sich keinen Ausschweifungen hingeben. Es bedeutet, nicht aus Gier heraus zu handeln, nicht zu handeln, weil man selbst etwas erhalten möchte, und auch nicht aus Feindschaft und Hass heraus anderen gegenüber.
5. Rechte Lebensweise
Einen Beruf auszuüben, der anderen Lebewesen nicht schadet. Zudem wird darunter verstanden, dass man, egal was man tut, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf arbeiten geht, das Geld nicht nur für sich selbst zu behalten sondern mit anderen zu teilen. Der rechte Lebenserwerb ermöglicht uns den Erhalt unseres Körpers, mit dem wir praktizieren - dem Haus unserer Seele.
6. Rechtes Streben
Sich anstrengen, ein gutes Leben zu führen und nicht alle Anstrengung daran setzen immer mehr zu haben. Prüfen seiner Gedanken und das Austauschen unheilsamer Gedanken durch heilsame Gedanken. Wenn man keine Anstrengung unternehmen will, ist es sehr schwierig, sich zu ändern. Man bleibt Sklave seiner Gewohnheiten, die immer stärker werden und uns unsere Freiheit rauben.
7. Rechte Achtsamkeit
Aufpassen, dass wir in Gedanken und Taten in Harmonie mit der Welt leben. Die Achtsamkeit auf das „Äußere“ bewirkt, ganz im Hier-und-Jetzt zu sein, nicht der Vergangenheit nachzugrübeln und nicht in der Zukunft zu schwelgen. Die Praxis der Beobachtung besteht darin, seinen Körper zu beobachten, seine Spannungen zu beobachten und sie loszulassen, seine Atmung zu beobachten, die Ausatmung zu vertiefen und sich seiner Empfindungen und Gefühle bewusst zu werden, zu beobachten, wie sie erscheinen und verschwinden. Und die Aktivität unseres Geistes zu beobachten, beobachten, wie er versucht zu ergreifen, wie er die Tendenz hat zu verwerfen. Wie er sich ständig zwischen Nehmen und Ablehnen bewegt, und auch, wie er sich von unseren Illusionen ausnutzen und täuschen lässt. Wie er die Tendenz hat, zerstreut zu sein, und wie er ständig dem Hier und Jetzt entflieht.
8. Rechte Versenkung
Der Weg über die innere Versenkung (Meditation) zu Gleichmut, Heiterkeit, Klarheit und Begierdelosigkeit. Sie beinhaltet immer die Komponenten der konzentrierten, geistigen Ausrichtung und der inneren Ruhe und Gelassenheit. Jeder, der einmal ernsthaft versucht hat zu meditieren, wird erfahren haben, wie sprunghaft und verworren seine Gedanken und Emotionen waren. Die Meditation bietet gegenüber dem normalen Wachbewusstsein quasi einen geschützten Übungsraum, um den eigenen Geist, die eigenen Gedanken und Emotionen zu beobachten, zu analysieren oder in einer bestimmten Richtung zu üben. Mit fortschreitender Übung lernt der Meditierende, sich seines Egos, seiner normalen Gedanken und Denkmuster, in jedem Augenblick der Meditation bewusst zu werden und diese Stück für Stück loszulassen. Das ermöglicht es ihm, Situationen objektiver, losgelöster, in der Übung der geistigen Sammlung betrachten zu können. Oder er verstärkt die Achtsamkeit auf den momentanen Augenblick, ohne unablässig von Gedanken und Emotionen blockiert und abgelenkt zu werden.
STEUERRAD
Als zweite Bedeutung steht das Rad natürlich auch für das Steuerrad, das uns durch die Welt navigieren und führen wird. Es steht auch dafür, dass wir uns in Abhängigkeit von sich verändernden Bedingungen durch das Leben und von Land zu Land bewegen.