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Costa Rica: Und noch mehr Paradies – ein wahres Traumland

Weiter geht es durch die Berge gen Pazifikküste. Immer wie in einem botanischen Garten: alles blüht und sprießt, alles ist schön angelegt, als ob jemand mit einem Masterplan den Paradiesgarten konzipiert hätte – vielleicht war es ja auch so. Doch bevor wir das Meer erreichen, gibt es noch ein paar fahrtechnische Herausforderungen zu meistern. Die kleine Straße runter nach San Gerardo am Rande des Nationalparks Quetzal hat es in sich: zwar größtenteils asphaltiert hat sie doch – für unsere Fahrzeuggröße – sehr enge Serpentinen, eine sehr schmale Brücke und tiefhängende Stromkabel. Insofern gilt es beim Fahren permanent alle drei Dimensionen abzuschätzen. Wendemöglichkeiten und damit Optionen für einen geordneten Rückzug sind rar und insofern bleibt nur der Blick nach vorne (und natürlich zur Seite und nach oben😉). Am unten gelegenen Talschluss werden wir für die Herausforderungen belohnt: Mit einer tollen Wanderung durch ein wildes und total einsames Tal zu zwei tollen Wasserfällen (wo wir über verrostetet Hängebrücken klettern müssen), einem toll angelegten Vogelbeobachtungsplatz (sogar mit gekühlten Getränken und Wifi) und einem netten Restaurant mit sehr guter, fangfrischer Bachforelle. Herrlich, ein absolut tolles Tal und aufgrund der entlegenen Lage noch erfreulich untouristisch!

Der Pazifik empfängt uns mit feucht-heissem Klima. Die mittägliche Wanderung in praller Sonne, entlang der beeindruckenden Walflossen-Landspitze im Nationalpark Marino Ballena hilft da nicht unbedingt bei der Akklimatisierung, aber man kann sie nur bei Ebbe besuchen und wir sind jetzt halt gerade hier.

Lange haben wir überlegt, ob wir die Osa Halbinsel, ganz im Süd-Osten Costa Ricas an der Pazifikküste, überhaupt bereisen sollen – liegt sie doch etwas entfernt von unserer geplanten Route mit Grenzübergang nach Panama auf der Karibik-Seite. Zudem muss man die gleiche Strecke über die Berge und 3.400 Metern Höhe wieder zurückfahren (was wir immer ungern tun). Aber wir haben es keine Sekunde bereut: Am Playa Blanca gibt es ein ungeplantes Deutsch-/Schweizerisches Overlander-Treffen. Als wir an den Strand fahren, stehen dort schon Tanja und Gunnar mit ihrem MAN Baloo (www.3weltreisen.de) und Jacqueline und Bruno mit ihrem Iveco Mobelix. Anja und Bernhard, die wir ja schon kurz hinter der Grenze zu Nicaragua getroffen haben, gesellen sich am nächsten Tag hinzu und so verbringen wir ein paar nette gemeinsame Tage. Allerdings werden unsere Gespräche von den zahlreichen, direkt in den Bäumen über uns laut kreischenden, aber wunderschönen Aras, immer wieder gestört 😉.

Ein toller Platz, aber die Osa Halbinsel bietet noch viel mehr! Wir fahren über eine tolle Urwaldpiste rüber auf die andere Seite zur Drake Bay und wandern vom nahegelegenen Traumstrand „Playa Rincon“ in beide Richtungen entlang der Küste. Affen, Waschbären und unzählige Vögel sind unsere Belgleiter und es ist wunderschön zu sehen, wie der Urwald direkt, an der mit vielen Vulkan-Felsen durchsetzten Küstenlinie, ans Meer grenzt. Erneut ist es hier erstaunlich untouristisch – es gibt sie also doch… diese Plätze im Costa Rica Paradies! Leider wird es aus unserer schon mehrmals verschobenen Wanderung mit Guide im Nationalpark „Corcovado“ wieder nichts: Karin hat nach einem kleinen Sturz Augenprobleme und – nach einem kurzen Telefonat mit dem Vater eines Freundes, der Augenarzt in Deutschland war – folgen wir seinem Rat möglichst umgehend einen Spezialisten vor Ort aufzusuchen. Da es diesen natürlich in dieser Wildnis weit und breit nicht gibt, machen wir uns zurück von der Halbinsel in die Zivilisation von Cartago in der Nähe von San José, der Hauptstadt. Der hochprofessionelle Arzt kann jedoch nichts Gefährliches feststellen (nur Rußregen bedingt durch den Sturz, der nach ein paar Wochen wieder verschwinden sollte) und gibt Entwarnung… da hätten wir doch noch länger im Paradies bleiben können!

So geht es wieder ans Meer (Costa Rica ist ja nicht groß und da hat man immer die Wahl zwischen kühlen Bergen und feucht-heissen Küsten) – diesmal an die Karibik-Seite. Dort sind wir mit Anja und Bernhard verabredet und wollen gemeinsam eine Exkursion in den Nationalpark „Tortuguero“ machen. Dieser ist jedoch nur per Flieger oder Boot erreichbar und so geht es am nächsten Morgen mit einem kleinen Lang-Boot entlang des dichtbewachsenen Rio Suerte in das Dörfchen Tortuguero, wo wir auch eine Nacht verbringen. Schon die Fahrt ist ein Erlebnis und auch mit unserem dortigen Guide sehen wir sowohl auf einer Nachtwanderung als auch auf unserer Kajak-Tour am nächsten Morgen tolle Tiere. Obwohl normalerweise nicht so unser Ding, sieht man bei den, in Costa Rica vorherrschenden, Kleintieren mit Guide einfach viel mehr und so kommen wir auch endlich in den Genuss eines gut fotografierbaren Tukans, eines Faultieres und eines an einer Stromleitung hängenden Stachelschweins (selten haben wir ein so hässliches Tier gesehen).

Weiter geht es entlang der Karibik-Küste gen Süd-Osten. Der Nationalpark Cahuita ist der Hit: eine 4-stündige Wanderung führt uns zu wunderschönen karibischen, vom tiefsten Urwald gesäumten, Stränden, zu zwei Landspitzen und fast endlosen Board-Walks. Natürlich sind wir bei Parköffnung um 7:00 h schon am Start und können damit einen Großteil der Wanderung für uns alleine mit den Tieren genießen… bevor leider dann später die Touristen-Busse ihre Insassen ausspucken!

Nach diesen ereignisreichen Tagen brauchen wir etwas Ruhe! Diese finden wir an der Punta Uva kurz vor der Grenze Panamas. Die hiesigen Traumstrände mit tollen Stellplätzen, auch für große Expeditionsmobile, entsprechen auch den höchsten Anforderungen von Karin und so lassen wir hier entspannt unsere intensiven Eindrücke von Costa Rica Revue passieren, schreiben diesen Blog und bereiten uns auf unser letztes Reiseland auf dieser Etappe vor – Panama!

4 Kommentare

  1. Danke für die schönen Worte. Es war kurz, aber schön mit Euch. Toller Bericht. Liebe Grüsse Tanja und Gunnar

    1. ❤️

  2. Hallo Ihr Zwei, wieder einmal tolle Bilder, Ihr seht richtig entspannt aus! Costa Rica ist wirklich ein Traumland. Schöne Colibri Fotos, war sicherlich nicht einfach bei der Fluggeschwindigkeit diese aufzunehmen. Ichhatte da auch meine Mühe.

    Wie sind euere weiteren Pläne? Weiter nach Südamerika oder ist in Panama stop? Gruß aus Bamberg Pius

    1. Hi Pius,
      danke schön! Ja, es ist wirklich schön hier. Inzwischen in Panama, auch hier ist es toll. In Südamerika waren wir ja schon, daher wird Shujaa nächste Woche nach DE verschifft und wir sparen uns die stressige Verschiffung nach Cartagena.
      Liebe Grüße
      Karin & Oliver

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