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Wieder über 4.500 Höhenmeter: Das chilenische Altiplano mit dem Salar de Surire

Wir sind extra nur einen Tag an der peruanischen Küste geblieben, um unsere mühsam erarbeitete Höhenakklimatisierung nicht wieder zu verlieren, denn es geht wieder in extreme Höhen. Nach diesmal langwierigem Grenzübergang von Peru nach Chile ist schon die Auffahrt von Arica, durch einen breiten Wüstenstreifen Richtung Bolivien, faszinierend.

Kurz vor der bolivianischen Grenze biegen wir zum Salar de Surire ab, den uns unser chilenischer Freund René wärmstens empfohlen hat. Und in der Tat: im Vergleich zur der doch teilweise recht touristischen Lagunenroute und dem Salar de Uyuni in Bolivien kommen uns in hier in zwei Tagen auf 250 km Piste nur zwei einheimische Autos entgegen. Wir können in traumhafter Szenerie, unter schneebedeckten 6.000er Vulkanen, direkt am Salar bei den Flamingos kampieren. Das Wetter spielt diesmal auch mit – glücklicherweise, weil die Piste von der Regenzeit doch recht mitgenommen ist, mit weggespülten Brücken, welche uns ein paar spannende Flussdurchfahrten bescheren, und tiefen, aber größtenteils schon ausgetrockneten Schlammfurchen. Wir genießen die Einsamkeit, nur die Nacht auf über 4.300 Meter wird doch leider zur Tortur – insbesondere für Karin, die auch den ganzen nächsten Tag am „leiden“ ist. Die Akklimatisierung hat wohl doch nicht angehalten. Daher entscheiden wir uns, nach einem Abstecher zu den Geysiren von Pulchudiza (in spektakulärer Landschaft, ebenfalls ohne eine Menschenseele), schweren Herzens bekömmlichere Höhen aufzusuchen, denn hier wären wir gerne noch ein paar Tage länger geblieben.

Wir fahren Richtung Iquique an der chilenischen Küste und verlieren auf bester Asphaltstraße schnell Höhe. In jeder zweiten Kurve liegt ein völlig schrottreifes Auto bzw. Lastwagen in den tiefen Abhängen, vielleicht werden sie als Warnsignale gar nicht mehr weggeräumt. Die Nacht auf nur noch 1.800 Meter ermöglicht uns wieder einen ruhigen Schlaf.

Am nächsten Tag fahren wir nach Iquique, der nördlichsten Großstadt Chiles, welche mit beeindruckender Lage (eingequetscht zwischen Pazifik und über 300 Meter hohen Dünen) und kolonialer Altstadt mit vielen recht prachtvollen Bauten von ehemaligen, reichen Salpeter-Baronen besticht. Erneut sind wir von der Vielfalt Chiles beeindruckt und genießen einen stilvollen Lunch direkt am Meer, organisieren den Reifentransport für Shujaa vom lokalen Speditionslager zur MAN Werkstatt und suchen uns einen sicheren und ruhigen Standplatz für die Nacht. Iquique gilt aufgrund seiner Nähe zu Peru und Bolivien als die unsicherste Gegend in ganz Chile mit vielen Einbrüchen auch bei Overlandern. Erneut haben wir keinerlei Probleme und auch der Reifenwechsel sowie der Service mit Filterwechsel für Shujaa bei MAN am nächsten Tag verläuft reibungslos…. Keinerlei Probleme werden diagnostiziert und Shujaa hat wieder frische Filter zum Atmen und Trinken, so dass wir Iquique am Nachmittag verlassen können. Ab jetzt geht es zunächst gen Norden wieder an der peruanischen Küste entlang mit warmen Wetter und ohne extreme Höhen.

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