2021DeutschlandEuropaGriechenlandLandschaftenNord MazedonienÖsterreich

Über den Balkan nach Nordgriechenland

Endlich rollen die Räder wieder: was haben wir uns darauf gefreut. Der Sommer auf Mallorca war traumhaft schön…aber das gewisse Etwas, das Abenteuer, die Erkundung des Neuen fehlte.

Shujaa hatte, nachdem wir ihn im Hafen von Genua aus Mombasa kommend unversehrt abgeholt hatten, zunächst eine kleine Wellness-Kur beim Aufbauer und dann bei MAN bekommen. Nunmehr bestens gewartet, hoffen wir, dass er uns auch sicher und zuverlässig durch den nächsten Teil unserer Weltreise bringt – nach mittlerweile 175.000 gefahrenen Kilometern in Europa, Südamerika und Afrika. Diesmal wollen wir über Griechenland und die Türkei in den Iran, und von dort aus auf die arabische Halbinsel. Oman und das erst kürzlich für den Tourismus geöffnete Saudi-Arabien sollen die Schwerpunkte sein, bevor es dann über Jordanien, Israel und dem Mittelmeer zurück nach Europa geht. Soweit der Plan und wir hoffen, dass uns Corona nicht zu viele Hürden in den Weg legen wird. Eine gute Portion Optimismus, gepaart mit einer realistischen Einschätzung der Risiken „irgendwo hängen zu bleiben“, ist derzeit wichtiger als jemals zuvor.

Nachdem wir Shujaa beim MAN-Händler unseres Vertrauens abgeholt haben, gibt es noch etliche organisatorische Sachen zu erledigen: Zweite Corona-Impfung, Schneeketten verlängern (die existierenden, ursprünglich für 395/85 Reifen angeschafften Schneeketten, passten, entgegen anderweitigen Aussagen, nicht auf unsere 14×20 Reifen), den neu installierten Kühlschrank – mittlerweile unserer dritter – entklappern, zahlreiche eingekaufte Ausrüstungs- und Gebrauchsgegenstände verräumen usw. Zusammen mit einem Kurzbesuch auf der „Adventure Southside“ Messe vergehen so fünf Tage bis wir uns gen Süden aufmachen können.

An der Turracher Höhe in Österreich stoppen wir für zwei Tage und genießen die Kühle (der Sommer auf Mallorca war schon sehr heiß) und das traumhafte Bergpanorama bei zwei ausgedehnten Wanderungen.

Schnell sind wir dann über den Balkan in Nord Mazedonien, wo wir beim toll gelegenen Kloster Treskavec einen genialen Übernachtungsplatz, ähnlich einem Adlerhorst mit Blick auf die karge Umgebung finden. Jetzt fühlen wir uns richtig angekommen! Erstmalig auf unseren bisherigen, großen Weltreise-Etappen sind wir direkt von Zuhause aus losgefahren und haben keine aufwändige und teilweise auch unsichere Verschiffungs-Etappe am Anfang unseres Reiseziels. Ein tolles Gefühl!

Über die nahegelegene Grenze ist das Nordgriechenland schnell erreicht. Waldreich und sehr einsam zeigen sich hier die nördlichen Ausläufer des Pindus Gebirge. An den Prespa Seen im Länderdreieck Griechenland / Nord Mazedonien / Albanien besichtigen wir die ersten griechischen Kirchen und Klöster, bevor es dann über teils norditalienisch anmutende Landschaften zu den abgelegenen Zagori-Dörfern im Pindos Gebirge geht. Eingebettet in den Naturpark Vikos-Aos gibt es 46 kleine, in spektakuläre Berglandschaften eingebettete Bergdörfer. Der einzigartige Charakter, geprägt durch die mit Schiefer-Schindeln gedeckten Dächer der Steinhäuser, in Kombination mit den typischen, steilen Steinbrücken geben diesem Gebiet ein ganz besonderes Ambiente. Die Vikos Schlucht, an deren Ausgang wir Shujaa für zwei Tage, direkt an einem eiskalten, rauschenden Fluss parkieren, ist auf einer Länge von 10 km und mit einer Tiefe von 600-1.000 Metern die tiefste Schlucht der Welt. Mit unserem Quad Shujoo erkunden wir 2 Tage lang auch die hintersten Winkel dieser Region, gehen in urigen Tavernen lecker essen und sind begeistert aufgrund der spektakulären Szenerie. Dafür auf unseren kleinen Kurvenflitzer zwecks Erkundung umzusteigen, hat sich als goldrichtig erwiesen… zudem macht es einfach höllisch Spaß über die einsamen Bergpisten entlangzuheizen 😉.

Die bekannten Meteora Klöster dürfen wir natürlich nicht auslassen: Auf himmelhohen, riesigen Steinsäulen und bizarren Felsnadeln wurden 23 Klöster errichtet, von denen 6 noch heute zu besichtigen sind. Anstelle wie früher über Körbe und Drahtseilbahnen kann man heutzutage relativ komfortabel über Treppen diese „andere Welt“ erkunden. Eines der Klöster diente sogar James Bond als spektakuläre Filmkulisse. Allerdings sind wir auch erstaunt, wieviel Touristen – viele auch aus den Balkan-Staaten – wir plötzlich sehen. Im Gegensatz zu unserer letzten Reiseetappe durch das östliche Afrika sind wir, nicht wirklich überraschend, nicht mehr Corona-bedingt die einzigen Reisenden.

Das merken wir auch beim Besuch des Acheron Canyons. Als Allererste durchwandern wir die Schlucht am frühen Morgen: zunächst an einem schmalen Uferweg, dann durch das eiskalte Wasser in eine tiefe Schlucht. Überall kommen sprudelnde Quellen aus dem Flussbett bzw. aus den Felswänden und das Wasser ist kristall-klar. Eine tolle Stimmung! Nach gut 30 Minuten müssen wir jedoch umkehren, da das Wasser selbst bei mir zu tief wird…. Geschweige denn bei Karin, welche völlig hin und weg ist. Auf dem Rückweg kommen uns dann Menschenmassen entgegen und der Parkplatz ist so voll geworden, dass wir nur mit Mühe ausparkieren können.

Nord-Griechenland: ein toller Auftakt für unsere dritte Weltreise-Etappe!

11 Kommentare

  1. Hello

    Nice to see you again on the road…

    Can you give me your opinion about driving with 3axles… I do not know if you can compare with driving with 2 axles …surely with your weight of 20 tonnes, it is more confortable …thanks for your answer

    1. Hi Marc,
      thank you for your message, but this is a very broad question … what exactly do you mean with this question? We could write a book about 3 and 2 axles 😉 – so if it is possible pls. specify your question and then it is always better and easier via email.
      Thanks.
      We are looking forward to your question again.
      Karin & Oliver

  2. Wie schön, dass es wieder losgeht, wir wieder mit tollen Reiseberichten und Fotos versorgt werden und wir gedanklich mitreisen können!

  3. Wünsche Euch viel Spaß und wenig Pannen (irgendwas ist ja immer) auf eurer dritten Etappe!

    1. Danke Dir, Olaf, das ist lieb. Pannen wollen wir gar nicht!

  4. Schöner Bericht, tolle Fotos. Ihr macht das gut!

    1. Ihr Lieben, danke. Ihr aber auch!!!! Wir vermissen allerdings auch Afrika. Aber alles kann man ja bekanntlich nicht haben 😉 – wir kommen wieder!

  5. Schön das ihr wieder „on the Road“ seid 😀
    Wünsche viele schöne Erlebnisse und Begegnungen 😎

    1. Vielen Dank, Phil. Wir sind auch ganz happy!

  6. FABULOUS!! Very envious. Bon Voyage!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert