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Tansanische Highlights: Usambara Berge, Ngorongoro Krater und Serengeti

Bevor wir die feucht-schwüle Küstenregion verlassen, machen wir noch einen Abstecher an die Hafenstadt Tanga, unweit der kenianischen Grenze. Dort habe ich die ersten vier Jahre meines Lebens verbracht: Erinnerung gibt es natürlich keine mehr aus dieser Zeit, aber trotzdem irgendwie ein besonderes Gefühl hier an meiner frühesten Kindheitsstätte zu sein.

Dann geht es in die Usambara Berge, wo wir unverhofft auf Esther und Thomas aus der Schweiz mit ihrem MAN treffen. Sie waren einige der wenigen, die mit uns im gleichen Flieger nach Namibia Mitte September saßen. Leider spaziert tatsächlich ein Dieb in unseren Aufbau, als wir mit den beiden vor deren Truck im Regen sitzen und quatschen. Die geschlossene Tür ist im toten Winkel und leider unverschlossen. Er nimmt zum Glück nur Bargeld mit. Obwohl alle Computer und die Fotoausrüstung im Innenraum rumliegen. Glück im Unglück. Dennoch genießen wir die kühleren Temperaturen und dass wir nachts mal wieder ohne die Aufbau-Klimaanlage schlafen können, machen eine große Quad-Exkursion in den Norden zum Mambo Viewpoint (der Kili lässt sich leider nicht blicken, aber die fast 1.000 Meter abfallende Abrisskante ist schon beeindruckend) und eine ausgedehnte Wanderung durch die üppig grünen und intensiv bewirtschafteten Berge.

Um die südlichen und nördlichen Pare Berge herum, wo Shujaa endlich mal wieder richtig Piste fahren kann, erreichen wir Moshi. Dort zeigt sich uns nicht nur erstmals der schneebedeckte Kili, sondern wir nehmen bei DHL auch unser Päckchen mit neuen Carnets und ein paar kleinen Ersatzteilen in Empfang.

Da ich mich ja für die Besteigung des Mount Meru und gegen den Kili entschieden habe (siehe Blog zu Mt. Meru), fahren wir wenigstens einmal um den Kili ganz herum. Faszinierend wie die Vegetation von üppig tropisch auf der Süd- und Ostseite zu eher steppenhaft auf der Nordseite in kurzer Zeit wechselt. Gerade als die Straße in eine Erdstraße übergeht, fängt es richtig und länger an zu regnen – wir müssen uns konzentrieren, dass Shujaa nicht zu sehr ins Rutschen kommt und Erinnerungen an die Transamazonica werden wach. Als wir die tiefmorastige Zufahrt zur Simba Farm hinter uns gebracht haben, sieht Shujaa auch ähnlich aus wie damals. Hier verbringen wir einen netten Abend mit Angela und Peter, die mit ihrem MAN am Vortag unter zu Hilfenahme eines Traktors die Zufahrt schon mal richtig „vorgespurt“ haben. Die Blicke von hier rüber nach Kenia in den Amboseli N.P. sowie auf den Mt. Meru sind einfach toll!

Lange haben wir überlegt, ob wir den Ngorongoro Krater und die Serengeti überhaupt besuchen sollen, aufgrund der horrenden Kosten und der Tatsache, dass wir soviel Tiere schon in den unterschiedlichsten anderen Parks im ganzen südlichen und östlichen Afrika gesehen haben. Weltreise ist halt etwas anderes als normaler Urlaub! Aber der, aufgrund Corona, geringe Tourismus und die Tatsache, dass man ja bekanntlich auch als Weltreisender „nur einmal lebt“, haben den Ausschlag gegeben für die Buchung einer geführten Privattour mit Jeep durch beide Parks. Die Kosten für einen Besuch mit Shujaa wären bei 350 USD pro Tag nur für Shujaa noch höher gewesen. Schade das Tansania hier die Kostenschraube völlig überdreht hat und für nächstes Jahr die Preise noch weiter erhöhen möchte.

In der Tat sind Ngorongoro Krater und Serengeti einzigartig: sowohl von der Landschaft als auch von der Intensität der Tierwelt sind sie anders als alle anderen Parks in Afrika, die wir bisher besucht haben. Mit unseren Tiersichtungen haben wir zudem viel Glück: endlich sehen wir auch Löwen- und Gepardenbabies… und dies aus allernächster Nähe. Als sich in einem Schlammloch der Serengeti unser Jeep in einem Matschloch böse festfährt, bin ich ausnahmsweise mal froh nicht „im driver’s seat“ zu sitzen und andere mal machen zu lassen 😉. In der Tat beeindruckend, wie unser Fahrer John den Landcruiser aus diesem Morast wieder rausbekommt…. allerdings wird auch der Innenraum und damit wir völlig mit Schlamm vollgespritzt, da das Safari-Dach bei dieser Aktion noch offen war.

So intensiv und schön diese Tage auch waren, sind wir doch froh wieder bei Shujaa zu sein, und dann Richtung Westen in das völlig touristisch unerschlossene Tansania zu fahren, auf Wildcamps im Busch zu übernachten (teilweise umringt von neugierigen Locals, teilweise ganz für uns alleine) und den, im Vergleich zu Jeeps überlegenen, Fahrkomfort von Shujaa auch auf widrigen Pisten genießen zu dürfen.

Je mehr wir gen Westen zur Grenze von Uganda bzw. Ruanda fahren, je authentischer werden die Märkte und Englisch spricht hier kaum einer mehr. Entlang riesiger Reisanbaugebiete fahren wir zum Südwestende des Victoria-Sees: dem größten Binnensee Afrikas und dem zweitgrößten der Welt. Karin hat mal wieder gerechnet: Der Bodensee passt hier 128-mal hinein. So verabschieden wir uns nun von Tansania, in dem wir, nach Namibia und Südafrika, mit Abstand am meisten Zeit von unseren bisherigen Afrika-Ländern verbracht haben. Die Kombination von tollen Landschaften und faszinierender Tierwelt haben wir so auf unserer Weltreise noch nicht erlebt.

2 Kommentare

  1. Great pictures again (karin)! We met Thomas and Esther at Kasanka – a lovely couple.

  2. Merry Christmas 🎄 nach Afrika und weiterhin alles Liebe von uns!! K& M

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