2021EuropaGriechenlandLandschaften

Von der Straße von Korinth auf den Olymp und nach Chalkidiki

Wir verlassen die schöne Peleponnes über die Straße von Korinth: dort wo früher viele Schiffe durchfuhren, um mehrere hunderte Kilometer Seefahrt zu sparen, können heute noch nicht einmal mehr Ruderboote passieren: an verschiedenen Stellen sind die Hänge abgestürzt und versperren die Durchfahrt. Beindruckend ist der tief eingeschnittene Kanal jedoch allemal.

Karin war noch nie in Athen und will unbedingt auf die Akropolis… also fahren wir in die notorisch verstopfte Stadt, machen ein vierstündiges Sightseeing Programm und fahren am Abend wieder raus, um in der Natur ungestört schlafen zu können. Erstmalig sehen wir auf der Akropolis richtig viele, auch außereuropäische, Touristen: langsam scheint der Corona-Wahn zu Ende zu gehen und ein gewisser Realitätssinn einzutreten! Die gleiche Erfahrung machen wir bei der Besichtigung von Delphi.

Spätestens nach der Besteigung des Mount Meru reizen mich hohe und, vor allem, mit Mythen umgebene Berge. Was liegt da näher, als in einem anstrengenden Tagesmarsch den Olymp zu besteigen, mit Zeus einen Plausch zu halten und dann wieder abzusteigen. 2.000 Höhenmeter rauf und wieder runter inklusive drei Bergspitzen, die u. a. zum Olymp gehören, an einem Tag, ist schon sportlich … Karin ist glücklicherweise nur bis zur Berghütte, auf der Hälfte des Aufstieges, gewandert und spart sich so einen blauen Zeh, den ich mir zugezogen habe. Abends schmeckt dafür das griechische Essen in einer einheimischen Taverne wieder umso besser.

Das Chalkidiki und hier insbesondere der mittlere Arm – Sithonia – gelten als landschaftliches Paradies…. auch für Camper. Dies hat Vorteile (überall stehen zwar Camping-Verbots-Schilder, aber Wildcampen wird auch hier, wie im Rest Griechenlands, geduldet), aber auch Nachteile: an den meisten schönen Buchten stehen teilweise eine zweistellige Anzahl von Wohnmobilen: Einheimische, Ausländer, weiße Bomber, Offroad-taugliche Mobile u.s.w. Da wir bekanntlich am liebsten einsam und allein stehen, müssen wir bisweilen lange suchen, um „unser Plätzchen“ zu finden. Beindruckend sind hingegen die wunderschönen Buchten an der dicht bewaldeten Westküste und an der zerklüfteten, teilweise paradiesisch anmutenden, Ostküste.

Kaum haben wir Sithonia verlassen, sind auch die Touris sowie die Camper wieder wesentlich weniger. Von Keramoti aus, mit seiner schönen Sandbank-Halbinsel, machen wir noch einen Tagesausflug mit Shujoo auf die Insel Thassos: Thassos ist die nördlichste Insel der Ägäis und Griechenlands und gilt als die Smaragd-Insel…, weil sie so grün und dicht bewaldet ist. In der Tat ähnelt insbesondere die Nord-Ostseite mehr an alpine Berglandschaften als an eine mediterrane Insel. Auf der Insel wird sehr viel Marmor abgebaut, daher sind einzelne Strände im Nord-Osten spektakulär mit weißem Marmor-Kies ausgestattet. Dadurch wirkt das Wasser noch türkisfarbener und klarer. Mit heißen Temperaturen von über 30 Grad soll es der letzte hochsommerliche Tag sein, ab morgen soll das Wetter umschwenken.

In der Tat regnet es nachts heftig und bei grauem Wetter fahren wir am nächsten Morgen Richtung türkischer Grenze und Istanbul. Bei Regen sparen wir uns den Rest der Küste. Dort wollen wir bei der iranischen Botschaft unsere Visa abholen und damit einen weiteren Meilenstein auf unserer Reise, Richtung arabischer Halbinsel, erreichen.

2 Kommentare

  1. Schöner Bericht ihr Lieben. Herzliche Grüsse aus Malawi
    Heidi und Werni

    1. Vielen Dank. Geniesst weiter den schönen Kontinent. Wir sind dabei.
      Liebe Grüße
      Karin & Oliver

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