2025AsienGeorgienLandschaften

Georgien und seine stimmungsvollen Kirchen, Klöster und atemberaubende Gletscher

Der Grenzübertritt nach Georgien, beim Karzachi-See im kleinen Kaukasus, verläuft schnell und unkompliziert. Die Straße ins Landesinnere ist jedoch eine Katastrophe und hat mehr afrikanisches Niveau – welch ein Unterschied zur exzellenten türkischen Infrastruktur. Das bekannte Felsenkloster Vardzia erreichen wir über die „Hintertür“: eine eng in die Schlucht hinabführende Serpentinenpiste mit zahlreichen Geröll-Abrutschen vom vergangenen Winter verlangen Shujaa und Fahrer einiges ab… hier rückwärts wieder hochzufahren, wenn ein Fels zu groß zum Wegräumen ist, wäre der absolute Alptraum!

Die Dimensionen von Vardzia in Kombination mit der Lage, an einer über 500 Meter hohen Felswand, oberhalb eines malerischen Flusstals sind beindruckend! In besten Zeiten lebten hier über 800 Mönche und bis zu 50.000 Menschen aus der Umgebung diente es als Zufluchtsort, 2.000 Räume auf bis zu 13 Etagen gab es damals.

Danach geht es über das traumhaft, ebenfalls in den Ausläufern des kleinen Kaukasus gelegene, verwunschene Kloster Sapara und dann nach Akhaltsikhe mit seiner schönen Burg. Im bekannten Kurort Borjemi – bekannt insbesondere für seine heilenden Quellen – sehen wir auffallend viele Russen, die wohl alter Tradition folgend sich hier erholen.

Wirklich beeindruckend für uns ist aber der in der gesamten ehemaligen Sowjetunion bekannte Kurort Tsakaltubo nahe der zweitgrößten Stadt Kutaisi: er ist heute nur noch ein Schatten seiner selbst. Man kann nur noch erahnen, was für ein großer und prächtiger Kurort es einst gewesen sein muss. In herrlichen Parks und Alleen standen Sanatorium an Sanatorium wovon heute nur noch ganze zwei in Betrieb sind! Alle anderen sind dem Verfall preisgegeben oder teilweise von Flüchtlingen belegt. Wir lassen uns von der besonderen Stimmung inspirieren und finden viele tolle Fotomotive. Man bekommt einen guten Eindruck von der ehemaligen Sowjetunion und ihrem Niedergang – auch eine Datscha von Stalin ist dabei!

Entlang kleiner Landstraßen mit extrem viel Kühen, Schweinen und Hühnern (unglaublich was hier alles auf der Straße und im Vorgarten so rumsteht und wir bekommen einen ersten Vorgeschmack auf Indien!) fahren wir zum Martvili Canyon: tief eingeschnitten, zunächst kaum einsehbar und von fast tropischer Urwald-Vegetation umschlossen, ein wirkliches Naturschauspiel! Nur unweit tiefer wird der Canyon zu einem breiten, kiesigen Flusstal mit einem tollen Stellplatz auf einer grünen Wiese. Hier bleiben wir – erstmalig auf dieser Etappe – zwei Tage stehen und ich erkunde die Gegend mit dem Mountainbike.

Einer der Höhepunkte Georgiens ist für uns sicher die Berglandschaft von Swanetien mit seinen Bergorten Mazeri, Mestia und Ushguli. Die lange, kurvige Anreise wird entschädigt durch die spektakuläre Bergwelt des großen Kaukasus. Das Wetter ist uns hold und wir machen verschiedene Wanderungen zu Wasserfällen und Gletschern. Dabei kommt auch unser Quad Shujoo mal wieder zum Einsatz – einschließlich seiner Winde! Der Neuschnee der letzten Tage lässt alles im strahlenden Sonnenlicht noch imposanter wirken. Leider ist der Zagari Pass noch geschlossen und von den Schneemassen des Winters noch nicht befreit, so dass wir die gleiche lange Strecke wieder zurückfahren müssen – aber in den Bergen sieht ja eine Richtung immer völlig anders aus als die andere!

Nach dem Besuch einer weiteren Höhlenfestung – Uplistsikhebesuchen wir noch das geistliche Zentrum Georgiens Mtskheta mit seinen beeindruckenden Kirchen, bevor es in die Hauptstadt Tiflis geht.

2 Kommentare

  1. some truly great pics, was probably not over flooded with Western tourists.
    thank you for exploring all these great landscapes for us which is a valuable input into our daily lifes,
    as no chance to go there ourselves. Great compliment and appreciation.

    1. Hi Ulrich,
      thank you for this kind feed back.
      Bests
      Karin & Oliver

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