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Abschluss Mexiko: die Yukatan Halbinsel

Aus dem tiefen Dschungel der Maya-Ruinen Calakmul fahren wir an die Strände auf der untouristischen Nord-/West-Seite der Yukatan Halbinsel. Hier sind es aber überaschenderweise mehr die Städte, wie das aufgeräumte und wohlhabende Campeche (die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz) oder das quirlige Merida (die Hauptstadt der Provinz Yukatan), die uns beeindrucken, als die Strände selbst. Es gibt nämlich einen Grund, wieso sich der Haupt-Tourismus auf der Yukatan Halbinsel an der Ostküste und nicht an der West- und Nordküste befindet: nur dort ist das Wasser karibisch türkis-blau, ansonsten ist es eher, aufgrund des teilweise dichten Mangroven-Bewuchses, grün-braun. Reisen führt ja bekanntlich auch zu Erkenntnis-Gewinnen… und so genießen wir zwar kein türkis-blaues Wasser, wie gehofft, aber tolle einsame Strand-Stellplätze in kleinen, ursprünglichen Dörfern wie Sisal, Playa Chuburna oder El Cuyo. Auch noch Uxmal, eine weitere sehr interessante Maya Stätte steht noch auf dem Programm. Das Wetter ist sehr wechselhaft: nicht nur im Hinblick auf Sonne und Regen, sondern auch hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Einen Tag schwitzen wir uns bei über 30 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit fast zu Tode, dann haben wir angenehme 26 Grad und nur noch 60% Luftfeuchtigkeit… ein Riesen-Unterschied was das Wohlfühl-Feeling angeht (vor allem bei unserer Art des Reisens!). Karin hasst es nämlich bei 90% über klebrige Böden im Innenraum zu gehen und nachts im Bett das Gefühl zu haben, man hat gerade Pipi darin gemacht.

Eine willkommene Abwechslung an heißen Tagen ist ein Abstecher zu den sogenannten „Cenoten“, die es auf der Yukatan Halbinsel und insbesondere in der Region süd-östlich von Merida sehr zahlreich gibt, nämlich fast 10.000 an der Zahl in Yukatan, wovon ca. 2.000 bekannt sind. Cenoten sind Karsthöhlen mit Grundwasser-Zugang, die oft wegen Einsturz der Höhlendecke von oben nur über steile Leitern zugänglich sind. Teilweise sind sie toll beleuchtet, teilweise schimmern sie türkis-blau: immer bieten sie jedoch ein tolles und erfrischendes Badeerlebnis in glasklarem Wasser.

Von den Cenoten um Merida geht es dann an die Nord-Ost Küste Yukatans und wir lassen – erstmalig auf unserer gesamten Nord-/Zentralamerika-Reise – Shujaa für eine Nacht alleine. Wir fahren mit der Fähre auf die kleine Insel Holbox, wo wir uns in einem kleinen Boutique-Hotel etwas abseits des Trubels eingemietet haben: Hotel und Insel sind in der Tat sehr schön, wenn auch kein „Geheimtipp“ mehr, aber die nach den Regenfällen der letzten Tage völlig überfluteten Straßen schränken unser Aktivitäts-Spektrum außerhalb des Strandbereiches doch deutlich ein. Es ist unmöglich die Insel mit dem Rad zu erkunden oder auch Restaurants an verschiedenen Ecken auszuprobieren. So bleibt es bei nur einer Nacht. Schön war es zweifelsohne, wenn auch etwas zu touristisch für unseren Geschmack, aber die Vergleichs-Benchmark, mit Shujaa an einsamen Strandplätzen zu stehen, ist recht hoch und da wiegen wir halt immer ab 😉.

Den Traumstellplatz für uns und Shujaa finden wir – völlig überraschend – nur wenige km nördlich der Touristen-Metropole Cancún auf der Halbinsel Isla Blanca. Die breite Hotel-Allee geht plötzlich in eine Schlaglochpiste über, dann wird es richtig tiefsandig, so dass wir viel Luft aus den Reifen ablassen müssen und dann stehen wir da: weißer und sehr feiner Sand, Palmen und das hier endlich türkisblaue, offene Meer auf der einen Seite und auf der anderen Seite, der hier nur wenige Meter breiten Halbinsel, eine Flachwasser-Lagune. Selbstverständlich bleiben wir hier ein paar Tage stehen und auch die Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sind mittlerweile sehr angenehm. In der Ferne sehen wir miniklein den über 20 km langen Hotel-Streifen von Cancún: was für unterschiedliche Welten!

Leider war das dann auch der letzte Höhepunkt für uns in Mexiko: der Rest der extrem touristischen Ostküste Yukatans – auch Costa Maya genannt – enttäuscht uns und verdeutlicht erneut, dass touristische Gegenden einfach keine guten Overlander-Destinationen sind: negativer Einfluss auf das Preis-Niveau und auf die Freundlichkeit der, ansonsten extrem freundlichen und entspannten, Mexikaner sowie schwierige Stellplatz-Suche. Aber auch als Nicht-Overlander werden wir sicher nicht mehr in Verlegenheit kommen nach Cancún zu reisen – diese Hotelburgen, selbst wenn sie 5 Sterne haben, sind nicht unsere Welt – schade um den absolut traumhaften Strand. Der Strandort Playa del Carmen geht leider auch gar nicht und der Tagesausflug zur Insel Cozumel bringt nicht wie erhofft die tollen Schnorchel-Erlebnisse. Die ganze Küste ist mit Beachclubs vollgepflastert und dort, wo wir endlich freien Zugang haben, ist das Unterwassererlebnis eher ernüchternd. Wenig Fische, kaum Korallen, wenn auch glasklares Wasser. Aber vielleicht hatten wir bisher auch nur einfach Pech. Tulum hat zwar schöne direkt am Meer liegende Maya Ruinen, aber der Ort selbst ist grauenhaft und der geplante Abstecher in das, auf einer Landzunge liegende, Naturschutzgebiet nach Punta Allen scheitert an der Höhe von Shujaa und der hier extrem buschigen Vegetation mit vielen tiefhängenden Ästen.

Auch unser letztes Ziel vor unserer Ausreise aus Mexiko – die türkisblaue Laguna Bacalar, ein 70 km langer und für sein strahlendes glasklares Wasser bekannter Binnensee, kommt leider mangels Sonnenscheins nicht wirklich so zur Geltung wie erwartet und auf Fotos gesehen. So verlassen wir nach über 2,5 Monaten Mexiko und freuen uns auf neue Erlebnisse im Klein-Staat Belize. Vielleicht schaffen wir es dort das zweitgrößte Riff der Erde vernünftig und erfolgreich zu „beschnorcheln“ oder gar zu ertauchen.

2 Kommentare

  1. Frohe, Freidliche Feiertage wünschen Euch die Echters

    1. Das wünschen wir Euch auch von Herzen ♥️

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