2019AfrikaNamibiaTiere

Etosha – tolle Tierbeobachtungen und das Batterie-Drama geht weiter …

Nachdem wir in Kamanjab erneut eine neue Starterbatterie haben einbauen lassen und damit das in Swapkopmund erst vor 3 Wochen neu eingebaute „Batterie-Paar“ erneut komplett ersetzt haben, fahren wir guten Mutes in den wenig touristischen Westteil des Etosha Nationalparks. Die Werkstatt klärt uns auf, dass unsere Batterien wohl relativ selten in Namibia nachgefragt werden und vermutlich deshalb auch entsprechend lange auf Lager liegen. Nun denn, jedenfalls haben die jetzigen Batterien alle Leistungstestes erfolgreich bestanden und liefern auch die Werte, die wir bei unserer deutschen MAN-Werkstatt sicherheitshalber noch einmal erfragt haben.

Die Pisten im Westteil des Etoshas sind katastrophal…. extremstes Wellblech. Da fragt man sich in der Tat, wieso nicht wenigstens ein kleiner Teil, der nicht unerheblichen Park- und Campinggebühren im Etosha, in den Straßenerhalt investiert wird. Schließlich reden wir hier nicht über abgelegenste Gegenden für Extrem-Abenteurer wie das Hartmanns- oder Marienflusstal, wo wir vor einer Woche unterwegs waren, sondern um den Haupt-Tourismus Magneten dieses fast bankrotten Staates. Dennoch oder gerade deswegen sind die Tierbeobachtungen umso intensiver: wir sehen an verschiedenen Stellen Löwen (einzeln und im Rudel), Elefanten und auch unser, auf dieser Afrika-Reise, erstes Nashorn. Die Anti-Wilderer-Ranger stehen mit ihrem Jeep davor, „bewachen“ es und sind zunächst skeptisch wie sie Shujaa einzuschätzen haben: ein Transporter für das, gerade in Asien immer noch stark als potenzsteigerndes Mittel, nachgefragte Horn? Bei Gramm-Preisen die höher sind als Gold-Preise ist Wilderei immer noch ein Thema…. Selbst im Etosha.

Nachdem wir gerade an einem Wasserloch wieder ein paar Löwen gesichtet haben und Shujaa wieder starten wollen, orgelt der Anlasser und der Bordcomputer zeigt, dass die Spannung der Starter-Batterien innerhalb von nur 10 Minuten Standpause wieder stark abgefallen ist. Sich mit unseren Aufbaubatterien erneut Starhilfe zu geben und damit unter Shujaa zu klettern, vor den aufmerksamen Blicken von ein paar Löwen, ist nicht wirklich eine tolle Option. Beim zweiten Startversuch schafft es die Batterie mit letzter Kraft gerade zum Starten, aber wir sind wirklich frustriert, dass wir das ursächliche Problem scheinbar immer noch nicht gelöst haben. Es ist klar, so können wir nicht weiter durch den Etosha fahren und bei jedem Wasserloch mit laufendem Motor ausharren. Beim südlichen Anderson Gate fahren wir daher wieder aus dem Park hinaus und nach Kamanjab, in die uns mittlerweile gut bekannte Werkstatt zurück. Alle Tests ergeben, dass erneut eine Batterie platt ist (diejenige, die von Swapkopmund nach Opuwo geschickt wurde) und LKW-seitig alles in Ordnung sein müsste. Wir glauben es nicht recht, dass wir in Summe bisher 3 „schlechte“ Batterien erwischt haben sollen, aber was soll man machen? Also erneut eine Batterie bestellt, die dann auch am frühen Morgen des folgenden Tages eintrifft – wenigstens die Logistik funktioniert hier gut.

Den Abend verbringen wir mit den netten deutsch-namibianischen Werkstattbesitzern und erfahren eine Menge über das Dorfleben, der Nachbarschaftshilfe, dem morgen bevorstehenden Präsidentenbesuch und die Jagt. Karin ist völlig begeistert von der Nahrungsbeschaffung ohne Massentierhaltung und dem ökonomischen Verbrauch eines jeden einzelnen erlegten Tieres, so dass man gerade so viel erlegt, wie man wirklich braucht und absolut alles verwertet. Im Schnitt eines pro Monat. Und dann wird die eigene Familie und alle helfenden Hände drumherum satt.

Nach Einbau und allen möglichen, positiv verlaufenden Leistungstests am nächsten Morgen, fahren wir erneut zum Etosha – diesmal in den touristisch deutlich stärker frequentierten Ostteil des Parks. Hier sehen wir sogar einen Leoparden an einem Wasserloch und erneut viele Elefanten. Damit haben wir hier, mit Ausnahme der nicht im Etosha vorhandenen Büffel, alle Big Five gesehen…. eine lohnende Ausbeute.

Einen, der hier recht seltenen Geparden, können wir auf einer Farm mit schönen Stellplatz in der Nähe von Grootfontein hautnah und vor allem untouristisch erleben: Es gibt hier eine domestizierte Gepardendame, die sogar in ihrer Kindheit im Haus zusammen mit den Hunden aufgewachsen ist – Nandi. Sie lässt sich auch während der Fütterung problemlos anfassen und ihr tiefes, sonores Schnurren hört sich toll an. Wir sind völlig fasziniert. Es ist schon interessant wie diese Großkatze sich an Menschen gewöhnen kann. Eine Option für unser Domizil auf Mallorca nach unserer Weltreise anstelle eines Hundes? Wir diskutieren, ob man damit der Katze und dem Besitzer wirklich einen Gefallen tut. Natürlich nicht.

2 Kommentare

  1. Batterie…. bei meinem MAN immer wieder ein ungeklärte Problem

    Einfache Lösung, bei längerem Halt Minuspol wegmachen.

    Ich habe einen Natoknochen in der Minusleitung und „schalte“ die Batterie ab.

    Mal die Ladespannung gemessen?

    Viel Erfolg!

    1. Hallo Frank,

      hm, interessant, dass das wohl öfters vorkommt.

      Klar haben wir durchgemessen, ständig und alles … inzwischen sind wir der Meinung, dass wir schlicht alte Batterien erwischt haben, weil in Namibia die Nachfrage nicht so groß ist und sie deshalb zu lange lagern. Auch wieder ein Learning…

      Liebe Grüße
      Karin & Oliver

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