El Salvador ist das kleinste Land Zentralamerikas mit 21.000 qkm und ist damit noch kleiner als Belize. Dafür überraschen uns die Menschen mit ihrer großen Herzlichkeit und Rücksichtnahme. Das merken wir schon am kleinen Grenzübergang, wo man erstmalig auf unserer Reise bemüht ist, uns dieses immer per se stressige Unterfangen so angenehm wir möglich zu machen. Man zeigt uns die richtigen Stellen, bekommen sogar einen offiziellen Begleiter an die Seite und so sind wir schon bald entspannt eingereist.
Die Ruta de Flores ist bekannt für ihre kleinen Berg-Örtchen (von denen uns aber nur Ataco wirklich gut gefallen hat) und vor allem – Nomen est Omen – für ihre blühende Natur. In der Tat ist es nicht nur üppig grün, sondern gepflegte und getrimmte Blumen und Pflanzen erfreuen das Auge an jeder Ecke mit ihrer unglaublichen Farbenvielfalt: Lila, gelb, rot – in allen Schattierungen, Größen und Formen. Da die Gegend aber nicht nur dicht besiedelt, sondern auch bergig ist, gestaltet sich die Stellplatzsuche nicht einfach… Weiterfahren in unsere Richtung können wir auch nicht, da wir auf ein Ortsfest treffen, welches zu einer Komplett-Sperrung der Ortsdurchfahrt führt. Also an den Straßenrand stellen mit schöner Aussicht zwar, aber halt direkt neben der Straße. Diese entpuppt sich in der Nacht zum Glück als erstaunlich ruhig, so dass wir ungestört den beeindruckenden Bässen der überdimensionierten Anlage des Dorffestes lauschen dürfen, die erst gegen Morgengrauen verstimmt. Laut Feiern können sie, die Zentralamerikaner.
Über das hübsche und aufgeräumte Städtchen Santa Ana fahren wir zum Vulkan Santa Ana, wo wir auf einer Wiese unterhalb, einen tollen Stellplatz finden… mit Vulkan-Sicht. Am nächsten Morgen besteigen wir den Vulkan… 400 Höhenmeter sind in einer guten Stunde geschafft, kein Vergleich zu unserer sehr anstrengenden Besteigung des Vulkan Acatenango. Oben erwartet uns ein toller Weitblick bis zum Pazifik und zu den umliegenden Vulkanen sowie in eine mit türkisgrünem Wasser gefüllte, dampfende und nach Schwefel stinkenden Caldera. Sehr beeindruckend und nach dem Abstieg entscheiden wir uns spontan, hier noch eine Nacht zu verweilen. Weil es so schön ist und das Klima hier auf knapp 1.800 Metern ausgesprochen angenehm ist… vor allem mit erfrischend kühlen Nächten, was man bei einem längeren Aufenthalt in Zentralamerika sehr zu schätzen weiß.
Die feuchte Hitze hat uns am Playa San Blas wieder, wo wir seit längerer Zeit (das letzte Mal in Zentral-Mexiko) den Pazifik mal wieder einen Besuch abstatten. Die Wellen sind nicht kleiner geworden, die Vegetation aber deutlich tropischer. Wir finden einen tollen Stellplatz in einem kleinen Restaurant/Hotel, welches mit direktem Strandzugang, chilligen Hängematten auf dem Upper-Deck, exzellenten Fisch und kitschig schönen Sonnenuntergang begeistert. Da fällt ein Tag abhängen leicht, bevor es wieder in das Landesinnere zum schmucken Ort Suchitoto geht. Hier ist alles „muy tranquilo“ und so können wir uns entspannt die hübschen Kolonial-Bauten anschauen. Allzu viel gibt es aber nicht zu sehen.
Müll ist leider auch in El Salvador ein Problem, besonders offensichtlich wird dies am ansonsten wunderschönen und ewig langen Playa Esteron ganz im Süden des Landes. Ein langer Strandspaziergang und ein spektakulärer Sonnenuntergang (die meisten Strände haben die hierfür perfekte Westausrichtung) beenden unseren kurzen Aufenthalt in diesem kleinen, aber sehr sympathischen Land.
Sehr sehr schön!! Und deine Jacke, liebe Karin, passt farblich perfekt zum Kratersee 🤗
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