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Durch das bunte Swasiland in die Tierwelt von Khwa-Zulu Natal

Swasiland oder auch Eswatini – wie der König sein Land zur fünfzigjährigen Unabhängigkeitsfeier umbenannt hat – überrascht uns. Das kleine Land, welches noch eine der ganz wenigen absoluten Monarchien auf dieser Welt ist, galt lange als sehr rückständig und in seinen Traditionen verhaftet. Seitdem der König das Ziel erklärt hat, bis 2022 einen „Erste Welt“-Status zu erreichen, verändert sich vieles. Der Tourismus spielt eine große Rolle (an der Grenze bekommen wir erstmals auf unserer Weltreise eine Tourismus-Broschüre in die Hand gedrückt) und überall wird gebaut und gewerkelt. Die Autos sind teilweise richtig dick und neu… man merkt, dass kleine Land boomt. Es wird interessant sein, inwieweit die Traditionen dabei erhalten werden können – gerade diese sind ein wichtiger Faktor im Tourismus-Geschäft. Wir besuchen in unserer dreitägigen Durchreise von Nord nach Süd tolle Wasserfälle, ein traditionelles Swasi-Village und den, neben Ayers Rock in Australien, größten Monolithen weltweit – den Sibebe Rock.

Schnell sind wir wieder in Südafrika und verbringen entspannte Tage mit schönen Tierbeobachtungen in toller Natur im Ndumo und im Tembe Elephant Park. Beide Parks sind erfreulich untouristisch (es gibt also doch einsame Parks in Südafrika…) und direkt an der Grenze zu Mozambique gelegen, womit Wilderei ein großes Problem darstellt, aber auch die umliegenden Dörfer in Südafrika wildern gerne mal ein Impala oder Nyala im N.P., wenn der Hunger groß wird.

Dann geht es über Kosi Bay, entlang der sogenannten „Elephant-Coast“, gen Süden in den St. Lucia Wetlands Park. Hier sehen wir uns bekanntes Großwild wie Hippos, Nashörner, Büffel etc. in einer völlig neuen, grünen und blühenden Umgebung – mal ein anderes Erlebnis gegenüber dem typischen afrikanischen Buschland. Zudem kommt der Sommer langsam und kündigt sich mit etwas Regen an – den ersten, den wir seit über 4 Monaten haben.

Leider müssen wir einen 500 km langen und ungeplanten Abstecher nach Durban machen, da Shujaa’s, immerhin von einer dreimonatigen Haltedauer gesegneten, Starterbatterien erneut den Geist aufgegeben haben. Und das mitten am Hang, als wir unseren Nachtplatz aufsuchen wollten. Also drehen wir um, nehmen noch schnell einen Strommasten mit und begeben uns auf die Rückfahrt zur Werkstatt. Damit fahren wir mittlerweile mit dem vierten Starterbatterie-Satz in Afrika und das in gut vier Monaten…. mehr als unschön und vor allem ein teures Unterfangen, da uns die Garantie, der zuletzt in Namibia gekauften Batterien, hier in Südafrika nicht wirklich etwas bringt. Erneute umfängliche Tests von Batterieladespannung, Ruhestrom, Spannungsabfall beim Starten ergeben keine MAN-seitigen Probleme, auch das Dakar Rallye Serviceteam daheim in Deutschland ist ratlos. Insofern bleibt das alte Thema Qualität bzw. Alter von neuen Starterbatterien im südlichen Afrika die einzige Erklärung.

Zudem werde ich vom afrikanischen Zeckenbissfieber geplagt, welches ich mir wohl bei einem Buschwalk zugezogen habe. Die Zecke haben wir nie gefunden, aber aufgrund Karins akribischen Internetrecherchen bleibt kein Zweifel. So schlage ich mich mit Fieber, Gliederschmerzen etc. herum. Glücklicherweise ist das passende Antibiotikum in unserer umfänglichen Board-Apotheke dabei, aber es steigert nicht wirklich meine Stimmung. Nach ein paar Tagen geht es mir wieder besser.

Der Besuch des bekannten Hluhuluwe-Umfolozi N.P und auch des privaten Tierreservates Thula-Thula, mit den aus dem Buch „Der Elefantenflüsterer“ bekannten Elefanten (siehe auch unseren Blog dazu), entschädigen uns wieder mit tollen Tiererlebnissen. Leider lernen wir auch so die massive Bedrohung durch Wilderei kennen. Natürlich hörten wir ständig davon und werden von Guides immer wieder unterrichtet, aber dass es doch solche Ausmaße hat, war uns nicht bewusst. Auf Thula-Thula entdecken wir Schilder am Gatter, die die Wilderer vom Töten der Nashörner abhalten sollen, weil die Hörner ein gefärbtes Gift injiziert bekommen. Wir lesen jedoch im Folgebuch von Thula-Thula „Ein Elefant in meiner Küche“, dass diese Methode nur von kurzer Dauer war und die Wilderer sich nicht darum geschert haben. Ein kg Nashorn ist heutzutage 90.000 Dollar wert. Also kein Wunder, dass sich darum eine ganze Industrie schart, die wild und brutal die armen Tiere abschlachtet und zum Teil noch vom lebenden Körper die Hörner abtrennt und riesige Löcher hinterlässt. Heute werden in den Privatreservaten präventiv die Hörner abgesägt, um die Tiere zu schützen, allerdings muss das alle drei Jahre erneut geschehen, weil diese nachwachsen. Und weiter geht es sogar mit Hippozähnen … Thula-Thula zum Beispiel hat inzwischen eine ganze Armee zum Schutz ihrer Tiere aufgestellt, so schlimm ist die Situation. Und wir sprechen hier von Südafrika, einem der entwickeltsten Länder in Afrika.

4 Kommentare

  1. Wieder einmal tolle Fotos!! Und die Wilderei ist furchtbar…. da dürfen Elefanten nicht mehr an Zoos oder Zirkusse (Plural von Zirkus?) verkauft werden, aber vor Ort werden sie so grausam abgeschlachtet…. kann man nichts gegen tun wie gegen absichtlich gelegte Brände im Amazonas?? Wir schaffen es wirklich noch, innerhalb 200 Jahren alles zu vernichten, wofür es Millionen von Jahren gebraucht hat….
    Beste Grüße aus der auch sehr schönen, ursprünglichen Ardèche, Moni und Wolfgang

    1. Ach Moni, Du glaubst gar nicht wie mich das alles nervt und belastet. Sei es diese wunderbaren Tiere oder der Amazonas und die neu gewonnen Freunde aus Brasilien, die uns ihr Leid klagen. Ja, was tun? Kein Fleisch konsumieren, keine Lederschuhe kaufen, … ich weiß wohl, dass jeder zählt und doch habe ich das Gefühl, dass das alles nichts hilft in Zeiten Bolsonaro, Trump & Co., die den Klimawandel und all diese Phänomene leugnen. Sprachlos! Hilflos!

  2. Vielen Dank für die superinteressanten Infos, gerade auch zu den afrikanischen kleineren Ländern, und die wie immer uns in ihren Bann ziehenden Fotos! 😘

    1. 😘

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