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Süd-Zambia: Flüsse, Seen und Wasserfälle

Nachdem wir in Rekordzeit und völlig problemlos nach Zambia eingereist sind, geht es zunächst entlang des Zambesis nordwestlich zu den Sioma Wasserfällen. Hier stürzt der Zambesi entlang einer Verengung zwischen vielen Granit-Steinen in die Tiefe, an ruhigen Stellen haben sich, in der jetzigen Trockenzeit, zahlreiche schneeweiße Sandbänke gebildet. Eine tolle Szenerie. Das größte „Problem“ der Sioma Fälle besteht darin, dass gut 250 km weiter süd-östlich die viel bekannteren Victoria-Fälle liegen und sie daher ein Schattendasein fristen.

Auf dem Weg dorthin fahren wir über 150 km übelste Piste mit kaum noch vorhandenen Asphalt-Resten und Schlaglöchern so tief, dass selbst Shujaa’s riesige 14×20 Reifen darin zu versinken drohen. Kaum erklärbar bei den ansonsten gar nicht schlechten Überlandstraßen in Zambia, vor allem da es sich um die Hauptverbindungsstraße zur namibianischen Grenze handelt und die Alternativroute über Botswana coronabedingt immer noch geschlossen ist.

Einigermassen gestresst kommen wir in Livingstone bei den Victoriafällen an und quartieren uns auf dem schattigen Parkplatz der Waterfront Lodge, direkt am Zambesi, ein; der Campground hingegen ist, aufgrund zahlreicher Elefantenbesuche und mangelnder Maintenance wegen ausbleibender Besucher, in einem desolaten Zustand.

Die Temperaturen betragen über 40 Grad und kühlen auch nachts kaum ab. Der Monat Oktober gilt in Zambia daher auch als der „Suicide Month“, bevor die ab November einsetzende Regenzeit Abkühlung bringt. Erneut sind wir froh um unsere Klimaanlage im Aufbau. Schon dreimal haben wir die Victoriafälle auf der größeren Zimbabwe Seite besichtigt, die Zambia Seite gefällt uns jedoch fast noch besser. Zum einen, weil man bei Morgenlicht einen traumhaften Blick auf die gesamte 1,8 km lange Abbruchkante hat, zum anderen, weil wir diesmal während unserer knapp zwei Stunden Besichtigung völlig alleine sind. Corona sei Dank! Den Rest des Tages verbringen wir mit dem erneuten Reparaturversuch unserer Kompressor-Gefrierbox (sie verliert Gas und damit Temperatur und keiner findet das Leck) und unserer elektrischen Treppenstufe. Es gibt halt immer was zu tun.

Auch an der schönen Eagle’s Nest Lodge am Lake Kariba, wo in den 1950er Jahren der damals größte Staudamm der Welt gebaut wurde, der auch heute noch immer die Haupt-Stromquelle für Zambia und Zimbawe ist, sind wir die einzigen Gäste. Bei der, über mehrere Jahre andauernden, Flutung des Zambesis mussten viele Stämme gegen ihren Willen umgesiedelt werden und viele Tiere wurden vor dem Ertrinkungstot gerettet (Operation „Arche Noah“).

Im nicht weit entfernten Lower Zambesi N.P. finden wir einen weiteren Traumstellplatz in der Mukuyu Lodge: direkt am Zambesi gelegen auf einer grünen Wiese. Nachts werden wir durch laut schmatzende, unmittelbar um Shujaa herum, grasende Hippos geweckt, tagsüber kündigen Elefanten laut trompetend ihren Durchmarsch durchs Camp ans erfrischende Zambesi Ufer zum Trinken an. Wir blicken direkt auf die, auf der anderen Seite des Zambesis, in Zimbabwe gelegenen Mana Pools mit ihrer reichen Tierwelt. So mögen wir es! Die Tierbeobachtungen auf einer halbtägigen, geführten Kanu-Safari sind leider weniger ergiebig, dafür entschädigt die kontemplative Stimmung, sich auf dem mit guter Strömung dahinfließenden Fluss treiben zu lassen. Auch, wenn Karin das völlig anders sieht, weil wir mehrere Male mit dem kleinen Kanu um Hippos herumshippern müssen. Nachmittags machen wir noch einen Game-Drive. Die morgens noch gesichteten Löwen finden wir aber leider nicht mehr. Sie verstecken sich auch bei meinem eigenen Game-Drive mit unserem Quad Shujoo am nächsten Tag, vielleicht auch gut so.

In Lusaka sind wir mit einem anderen deutschen Overlander-Pärchen, Tanja und Armin, verabredet. Daraus wird ein größeres Treffen, da auch noch zwei schweizer Overlander Pärchen vor Ort sind. Außerdem treffen wir noch Francine und Dave, die seit Monaten auf Ersatzteile für ihren MAN warten. In Coronazeiten, wo sich die Spreu vom Weizen trennt, ist man irgendwie noch interessierter an den Erfahrungen von anderen Gleichgesinnten in dieser besonderen Zeit und steht enger zusammen.

Nach einem Großeinkauf im gut sortierten Shoprite und dem Kauf einer neuen Gefrierbox – auch der dritte Reparaturversuch beim durchaus kompetenten „Mr. Fridge“ war nicht wirklich von Erfolg gekrönt – machen wir uns auf in den unwegsamen Norden des Landes. Da wir mittlerweile auch schon unsere e-Visum für Malawi im Posteingang liegen haben, steht dann der planmäßigen Weiterreise von dort in unser nächstes Land voraussichtlich nichts mehr im Wege.

6 Kommentare

  1. Ihr Lieben,
    Euer Bericht und Eure fantastischen Bilder verzaubern uns immer wieder aufs Neue! Es ist sehr schön zu lesen, dass es Euch gut geht und Ihr Eure Reise bisher wie geplant machen könnt. @ Karin: unglaublich wie gelenkig und stark du bist – Respekt!
    GlG, Kiki

    1. Liebe Kiki,
      Du bist wirklich sehr lieb. Danke. Es ist auch immer wieder schön, Deine Kommentare zu lesen und zu sehen, dass Ihr Euch an unserm Blog erfreut. Ich mache eigentlich nie Fotos beim Yoga, aber die haben mir selbst gefallen, vielleicht machen wir das öfter 😉
      Liebe Grüße zurück Karin

  2. Dear Oliver/Karin, it was so nice to meet you in Lusaka. We both hope our paths will cross again soon. David & Francine

    1. Yes, indeed, we enjoyed it, too. Let’s see and hope. Save travels.
      Karin & Oliver

  3. Es war sehr schön euch persönlich kennengelernt zu haben! Habt eine gute Weiterreise.
    Liebe Grüße Tanja & Armin

    1. Liebe Tanja, lieber Armin,
      auch uns war es ein Freude und es ist tatsächlich ja immer toll, wenn man jemanden in Social Media verfolgt und „kennt“ und ihn dann trifft. Schön war es mit Euch! Auch Euch eine tolle und sichere Weiterreise.
      Liebe Grüße
      Karin & Oliver

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