Lesestoff

Lesen stärkt die Seele (Voltaire)

Auf unserer Fahrt durch die Welt sind Bücher wichtige Weggefährten. Besonders schön ist es, wenn wir über die jeweilige Gegend, die wir gerade bereisen, Geschichten lesen. Das bereichert und ermöglicht uns nochmals tiefere Einsichten. Es gibt einfach so viele tolle Bücher, die wir Euch nicht vorenthalten wollen.

  • Die Bilder sind jeweils auf Amazon verlinkt.
  • Wir werden die Liste hier immer wieder ergänzen.
  • Unseren Eindruck schreiben wir nach der Bucherläuterung dazu, falls es etwas zu sagen gibt.

 

A F R I K A

Kenia 1963: Deborah flieht aus einem brennenden Land vor einer verbotenen Liebe. Einst war ihre Familie nach Kenia gekommen, um den Eingeborenen die Segnungen der modernen Medizin zu bringen. Doch die angesehene und gefürchtete Medizinfrau Wachera kämpfte entschlossen um die Erhaltung afrikanischer Traditionen. 15 Jahre später kehrt Deborah nach Kenia zurück und fragt nach dem Scheitern ihrer Familie, die Teil der Seele Afrikas war. Und sie stellt sich auch ihrer eigenen Vergangenheit … Die schicksalhafte Familiensaga über eine weiße Siedlerfamilie und einen afrikanischen Stammesverband.

Ein spannender Roman voll komplizierter Verwicklungen, schmachtender Liebe und verletztem Afrika. Herzzerreissend schön.

Ein halbes Jahr Auszeit wollen sich Ulli und Lena nehmen und von Hamburg nach Südafrika fahren, den Kontinent entdecken, aber auch sich selbst wiederfinden. In Südafrika kommen sie nie an. Stattdessen reisen sie in ihrem alten Land Rover und einem 40 Jahre alten Dachzelt zwei Jahre durch Westafrika. Es geht um einiges. Darum, in sich selbst hinein zu hören, sich selbst bewusst zu werden und sich wieder zu spüren. Und nicht eher umzudrehen, bis sich an der eigenen Einstellung am Leben etwas grundlegend geändert hat. Über die Höhen und Tiefen der Reise, die Begegnung mit sich selbst und mit den Menschen auf dem 46000 km langen Weg erzählt Lena in diesem Buch. Und sie erzählt ihre und Ullis Geschichte, eine spannungsvolle Story zweier, die eine gemeinsame Reise unterschiedlicher nicht hätten erleben können.

Für uns war diese Reisegeschichte sehr lustig und lebensnah, weil Lena so ehrlich ist, und viel über die Beziehung und ihre Innengespräche schreibt. So konnten auch wir in vielen Bereichen Vergleiche anstellen, auch wenn wir an sich nicht so unterschiedlich sind, wie die beiden. Respekt, dass sie es auf dieser Basis soweit geschafft haben ;-). Beziehungstechnisch bleibt eine solche Reise auf alle Fälle eine Herausforderung.

Der Tod des Elefantenflüsterers und preisgekrönten Umweltschützers Lawrence Anthony trifft seine Frau Françoise schwer. Plötzlich führt sie das südafrikanische Naturschutzreservat ganz allein und sieht sich Herausforderungen gegenüber, denen sie sich nicht gewachsen fühlt. Das Geld wird knapp, Wilderer machen sich das Chaos von Lawrences Tod zunutze, und so bleibt für Françoise keine Zeit zu trauern. Doch die von ihrem Mann gerettete Elefantenherde teilt Françoises Trauer und entwickelt nach und nach eine neue und tiefe Beziehung zu ihr. Sie spenden ihr auf eindrucksvolle Weise Kraft, und so werden die Elefanten ihre größten Unterstützer und sie ein Teil der Herde. Ein bewegendes Memoir über Verlust, Loyalität und den Mut, einfach weiterzumachen.

Diese Fortsetzung des ersten Buches, geschrieben durch seine Frau, ist nicht weniger gut. Anderer Stil, andere Geschichten, aber wieder bezaubernd mit all den wunderbaren Tiererlebnissen.

Der bewegende Bericht vom preisgekrönten Umweltschützer Lawrence Anthony über seine Elefantenherde in der Wildnis Südafrikas. In Lawrence Anthonys Naturschutzreservat hatten fast hundert Jahre keine Elefanten mehr gelebt. Eines Tages erfuhr er von einer heimatlosen und bedrohten Herde, die er bei sich aufnahm. Er entwickelte eine enge Beziehung zu den sanften Riesen, die sein Leben für immer veränderten.

Wir waren so begeistert von der Lektüre, dass wir kurzerhand beschlossen haben, wenn wir in die Nähe kommen, die berühmten Dickhäuter auf Thula Thula zu besuchen. Und das hat sich wahrlich gelohnt. Hier der Link zu unserem Blogbeitrag.

Immer wieder zog es den polnischen Journalisten Ryszard Kapuściński nach Afrika, zu den Schauplätzen von Staatsgründungen, Putschen und Bürgerkriegen. Mehr als 40 Jahre hat er den Schwarzen Kontinent bereist, die Menschen erforscht und in seinen Reportagen beschrieben. Die Summe seiner Neugier, seiner Erfahrungen, seiner Faszination und seines ohnmächtigen Staunens über die gewaltigen Dimensionen Afrikas geben ein hautnahes Bild.

Ein Meister des literarischen Journalismus. Extrem interessant und spannend.

Jayta Humphreys ist die Tochter eines reichen Unternehmers aus New York. 1907 lernt sie in Dresden Hansheinrich von Wolf kennen, verliebt sich in ihn und lässt sich von seiner Begeisterung für Südwestafrika anstecken. Die beiden heiraten und wandern nach Namibia aus, um sich dort der Aufzucht reinrassiger Pferde zu widmen. Sieben Jahre verbringen sie in Afrika, bis der Erste Weltkrieg ihrem Abenteuer ein abruptes Ende setzt und ihre Liebe an Grenzen stößt. Sieben Jahre, in denen Jayta die Härten in einem vom Kolonialkrieg gezeichneten Land erfährt – und zugleich in die geheimnisvolle Welt einer faszinierenden Kultur eintaucht… Ein Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht und alle Fans von „Jenseits von Afrika“ begeistern wird.

Das Buch ist kurzweilig und auch hier kommt man unweigerlich auf einer Tour durch Namibia vorbei: Das Duiswib Schloss. Schön zu lesen, wie das Namibia vor über 100 Jahren war und woher die Pferde in der Wüste ursprünglich kommen.

Im September 1935 kommen zwei junge Männer, frischgebackene Doktoren der Geologie, an der Küste Südwest-Afrikas an. Sie haben Nazideutschland verlassen, beginnen geologische Forschungen im Naukluftgebirge und erkunden Wassenvorkommen für die Farmer. Der Zweite Weltkrieg holt sie ein, aus Furcht vor der drohenden Internierung als „feindliche Ausländer“ fliehen Henno Martin und Hermann Korn in die Wüste, kämpfen dort mehr als zwei Jahre um das nackte physische Überleben. Hunger und Durst quälen sie, ihre wechselnden Unterkünfte, provisorisch, primitv, bilden den Ausgangspunkt für wechselndes Jagdglück auf der Suche nach Nahrung und Wasser. Sie leben fast wie Menschen der Urzeit, bewundern die karge Schönheit der Wüste, deren extreme Spannung von Tod und Leben sie zu neuen Einsichten über das Werden und Vergehen von Natur und Menschheit führt.

Ein wunderbares Buch, das uns mit seinen Naturerlebnissen gefesselt hat. Auch deren Ort des Geschehens haben wir besucht und es hat uns begeistert, als wir uns vor Ort die Geschehnisse nochmals in Erinnerung riefen.

S Ü D A M E R I K A

Die Panamericana, die „Traumstrasse der Welt“, zu befahren, das ist wohl für viele immer noch der Inbegriff einer Traumreise. René Kägi und Sonja Kostezer erfüllten sich diesen Traum und waren während 1.000 Tagen und 120.000 Kilometern zwischen dem südlichsten und (beinahe) nördlichsten Punkt des Amerikanischen Doppelkontinentes unterwegs. Die gefahrene Distanz zeigt, dass sie sich nicht damit begnügten, nur die Panamericana abzufahren. Feuerland – Alaska (oder natürlich auch umgekehrt) ist immer noch eine Traumreise.

Gut auch für die Reisevorbereitung. Sehr informativ.

Als alle Zeichen auf berufliche Karriere stehen, packt Robert Jacobi die Sehnsucht nach dem ganz großen Abenteuer: der Panamericana. Allein und mit knappem Budget macht er sich auf den Weg vom nördlichsten zum südlichsten Punkt des amerikanischen Kontinents. Es sind die überraschenden Begegnungen am Wegesrand, die seine achtmonatige Reise unverwechselbar machen: die romantische Nacht in Nome mit der Aussteigerin Kim und ihren 17 Huskies im Nebenzimmer; die korrupten Polizisten in Lima, die Jacobi eine Menge Ärger und einen Auftritt im peruanischen Fernsehen einbringen; die Besteigung des knapp 6.000 Meter hohen Cotopaxi (Ecuador) mit einer spontan zusammengewürfelten Backpackergruppe … Ein mitreißender Reisebericht und eine Einladung, selbst aufzubrechen.

Schön geschrieben, kurzweilig. Uns hat das Buch gefallen und tiefere Einblicke ermöglicht.

W E L T

7,5 Tonnen schwer, 32 Jahre alt – das ist Paula, ein Mercedes-Lkw mit Oldtimer-Status, den Sabine Hoppe und Thomas Rahn zu ihrem neuen Zuhause erklären. Statt nach dem Studium direkt ins Berufsleben einzusteigen, beschließen die beiden, auf Weltreise zu gehen. Dass sie erst sechs Jahre später wieder zurückkehren werden, ahnen sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Sie durchqueren Asien, reisen entlang der legendären Panamericana von Kanada bis Feuerland und fahren der Länge nach durch Afrika. Sie teilen mit Nomaden das Feuer, entgehen nur knapp einem Bürgerkrieg und kämpfen mit zahlreichen Pannen. Jeder Tag hält neue Herausforderungen und unerwartete Begegnungen für sie bereit – ein packender Bericht über einen Roadtrip ins Ungewisse.

Der Klassiker für Weltreisende, Sabine und Thomas machen es uns vor. Wir waren auch auf mehreren ihrer  Vorträge und bevor wir los fuhren, haben sie uns bereits inspiriert, um so schöner das Buch zu lesen. Sehr kurzweilig geschrieben, und vor allem humorvoll mit einem Augenzwinkern. In einer sehr schönen Sprache, wie wir finden.

1981 sind sie losgefahren, 1997 kamen sie zurück. Dazwischen lag eine Reise um die ganze Welt. Mal eben mit dem Motorrad nach Japan, auf dem Landweg über Jugoslawien, Griechenland, Türkei, Iran, Pakistan und Indien – der Plan war verrückt genug. Klaus ist 23, Claudia, die nie zuvor Motorrad gefahren ist, gerade mal 20. Zehn Monate sollte die Fahrt dauern, das hatte Klaus minutiös geplant. 16 Jahre später kehren sie nach Köln zurück – auf dem Rhein, mit ihrem von den Motorrädern angetriebenen Boot Juma, das sie im Amazonas gebaut haben. Original an ihren 500er Enduros sind nur noch die Rahmen, Getriebegehäuse, ein Spiegel, eine Felge und beide Lampen. 257.000 Kilometer haben sie zurückgelegt, Asien, Australien, Neuseeland, Nord-, Mittel- und Südamerika und Afrika bereist. Ein Abenteuer, von dem viele ein Leben lang träumen – fasziniert und sehnsüchtig erleben wir es mit.

Empfehlenswertes Buch mit einem tollen Rundumblick. Asien wird toll beschrieben.

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