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Marokko I: Unsere erste Bekanntschaft mit unterirdischem Wasser

Am Erg Chebbi begann alles ganz harmlos: Der Truck-Trail (im Sand rangieren durch eng gesteckte Positions-Pfähle, um ein besseres Gefühl für die Fahrzeug-Dimensionen zu bekommen) war hilfreich, aber stellte keine wirkliche Herausforderungen dar. Als Karin wieder zum x-ten Mal zum Eingangstor des Truck-Trails auf eigentlich festem Sand-Untergrund zurück fuhr, passierte es: Unser Shujaa sackte plötzlich hinten links tief ein – ein erneutes Gas-Geben verschlimmerte die Situation und wir saßen mit beiden Hinterachsen im tiefen Sand fest. Das Freischaufeln mit tatkräftiger Unterstützung von zwei zufällig vorbeikommenden kanadischen Enduro-Fahrern zeigte die Ursache des Missgeschickes auf: Unter einer ca. 40 cm tiefen Sandschicht befand sich sehr feuchter Lehm und Schlamm – wir übten unseren Truck-Trail auf einem ausgetrockneten See. Nach über 2 Stunden Frei-Schaufeln mit 6 Personen kam dann unser nagelneues kinetisches Bergungsseil zur Anwendung. Hans zog mich butterweich aus dem Sand/Schlamm hinaus…. als ob nichts gewesen wäre. So schnell kann aus Training Realität werden und wir hatten weitere wertvolle Erfahrungen gesammelt.

Nach Umrundung des Erg Chebbi auf der einsamen Ost-Seite ging es dann dicht an der Algerischen Grenze über Merzouga, Hassi Fouggani nach Mhamid auf herausfordernden Sand- und Steinpisten in traumhafte Wüsten-Landschaften. Mehre Workshops wie Reifenwechsel mit und ohne Felge, Navigation auch in Gebieten ohne Tracks, Benutzung der Sandbleche und Bergen im Sand sowie die richtige Anwendung von Bergeseilen etc. bereicherten die gesammelten Fahr-Erfahrungen. Auch hier folgten den Workshops unmittelbare „real-life“ Anwendungen. Hans, der mir noch kurz zuvor die Preis-/Leistungs-Vorteile von neuwertigen, aber gebrauchten Gelände-Reifen versucht hatte zu verdeutlichen, hatte dann innerhalb eines halben Tages drei Reifen-Platten (nur zur Verdeutlichung der Relation: Hans und Nancy hatten in 10 Jahren Weltreise 4 Platten), glücklicherweise hatten wir jedoch die gleiche Reifengröße mit unseren neuen Ersatzreifen dabei und konnten aushelfen, jedoch hatten wir dann nur noch einen Ersatzreifen für zwei Fahrzeuge!

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