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Jetzt geht’s wieder los

Shujaa ist endlich verschifft und befindet sich auf dem Weg von Antwerpen nach Walvis Bay / Namibia, unsere Flüge sind für diese Woche gebucht und die Vorfreude steigt. 4 Monate Heimataufenthalt auf Mallorca waren sehr schön, natürlich ist uns nicht langweilig geworden, aber das Kribbeln sowie das Reisefieber steigt wieder in uns auf und wir können es kaum erwarten.

Viele Freunde haben wir in den letzten Wochen gesehen, auch supernette neue Overlander, Shujaa hat seine Wellnesskur bekommen und ist in kleinen Details weiter optimiert worden, die Reiseroute für die nächsten 9 Monate durch Namibia, Botsuana, Zimbabwe, Südafrika, Swasiland und Lesotho ist geplant und die Carnets für Shujaa und Shujoo besorgt.

Letztere haben dann – trotz bester Planung (was sonst 😉) – noch einmal für richtig Stress gesorgt: Dieses Zolldokument ist eigentlich für die zollfreie Einfuhr von Fahrzeugen in Drittländer gedacht, wo es in der Regel hohe Einfuhrzölle für Fahrzeuge gibt und muss daher mit einer entsprechend hohen Kaution hinterlegt werden, damit keiner auf die Idee kommt das Fahrzeug während der Reise (zollfrei) in einem solchen Land zu verkaufen und damit die Importzölle zu umgehen und die Reisekasse aufzubessern. Mit der Verschiffung selbst und der Ausfuhr aus der EU hat dieses Carnet nichts zu tun und für z. B. Südamerika benötigt man ein solches Carnet auch nicht. Obwohl wir schon bei der Verschiffung in Antwerpen im Besitz der Carnets waren und der ADAC als herausgebende Institution von einer „Ausstempelung“ bei Ausfuhr aus der EU abrät, haben wir dann einen Tag nach Abgabe von Shujaa in Antwerpen den Anruf von unserem Schiffs-Agenten erhalten: „ohne abgestempeltes Carnet will die Reederei Shujaa nicht verschiffen“. Wir waren gerade beim Boarden des Fliegers von Köln nach Mallorca, das Wochenende nahte und die Verschiffung sollte am darauffolgenden Dienstag stattfinden. Also wieder raus aus dem Boarding-Gate, durch die Security zum nächsten Taxistand, die Carnets einem hoffentlich verlässlichen Taxifahrer in die Hand gedrückt, zu meiner Mutter bringen lassen und mit zwei Handys parallel mit Agent und Mutter telefonierend die Anweisungen für die Verschickung mit DHL nach Antwerpen organisiert. Dann wieder durch die Security zurück und schnell in den Flieger rein. Stress wie in der alten Geschäftswelt, aber final hat es noch geklappt und Shujaa ist dennoch pünktlich verladen worden. Danke Mami!

Wie schnell sich die großen Reisepläne ändern können, haben wir auch an einem anderen Vorfall gesehen. Ich war gerade in Antwerpen die Abgabeformalitäten am klären, da schickt mir Karin eine Mitteilung, dass das RoRo Schiff „Grande America“ von Grimaldi in der Biscaya Feuer gefangen und anschließend gesunken ist, unter Verlust der kompletten Ladung. Mit genau diesem Schiff haben wir vor 1,5 Jahren Shujaa nach Südamerika verschifft…. So schnell können dann Träume und Vorhaben sterben, wenn man zur falschen Zeit am falschen Platz ist. Wir fühlen mit den Verlusten der Overlandern, die Ihr Fahrzeug an Bord hatten.

Nun aber sind wir zuversichtlich, dass uns weder die Carnet-Thematik, noch eine Schiffs-Havarie, noch ein Beinahe-Massen-LKW-Crash auf dem Weg nach Antwerpen (den wir auch hinter uns haben) vor dem zweiten Teil unserer Weltreise abhalten können. Wie immer war der Abschied von Shujaa emotional und wir hoffen, dass auch unsere dritte und vorerst letzte größere Verschiffung problemlos, d. h. ohne Einbruch oder Verladeschäden, ablaufen wird und wir Shujaa in ein paar Woche im besten Zustand in Walvis Bay abholen können.

2 Kommentare

  1. Ihr macht wieder eine tolle Reise … wünsche Euch allzeit gute Fahrt .

    1. Danke Dir – grüße uns Uruguay!

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