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Die „Straße des Todes“ – im Mountainbike Downhill 4.000 Meter die Yungas hinunter

Die „Straße des Todes“ gehört ebenfalls zu den 10 Traumstraßen dieser Welt: nach der Carretera Austral in Chile und der Rute 40 in Argentinien ist sie jetzt die dritte Herausforderung auf unserer Reise. Bis 2007 war es die Hauptverbindungsstraße zwischen La Paz und dem nördlichen Tiefland. Da es eine einspurige Schotterstraße ist, mit bis zu 1.000 Meter tiefen Schluchten, gab es immer wieder zahlreiche Todesfälle (der schlimmste Unfall mit über 100 Toten), zudem war die Straße während der Regenzeit fast täglich wegen Hangabrutschen gesperrt. Seit 2007 gibt es eine gut ausgebaute Umgehungsstraße und die alte Straße wird seitdem hauptsächlich als Downhill-Route für wagemutige Mountainbiker genutzt. Man streitet darüber, ob seitdem die Todesfälle abgenommen oder zugenommen haben. Da man nirgendwo sonst auf dieser Welt 4.000 Höhenmeter in nur 49 km auf dem Mountainbike runterfahren kann, war die Herausforderung für mich klar. Leider musste Karin aufgrund ihrer schweren bakteriellen Margen-/Darm-Erkrankung trotz Anmeldung kurzfristig absagen, so dass ich alleine dieses einzigartige Erlebnis genoss.

Oben an der Passhöhe bei Temperaturen von knapp über 0° C, noch tief eingepackt, wird die Vegetation von Minute zu Minute üppiger, die Geräusche verändern sich, die Luftfeuchtigkeit steigt, am Ziel liegen die Temperaturen bei gut 35° C –  und das alles erlebe ich hautnah vom Mountainbike. Mehrmals halten wir an und müssen uns immer mehr unserer Kleidung entledigen. Auf der Bergseite fahren wir unter Wasserfällen durch, auf der Talseite blicken wir in tiefste und ungesicherte Abgründe. Ein perfektes Giant Downhill-Bike mit 200 mm Federweg, Knie- und Ellenbogenprotektoren sowie ein Formel 1-artiger Sturzhelm verleitet zum laufen lassen….mal gewinnt die Vernunft, dann wieder der Spaß (man lebt ja bekanntlich nur einmal). Ein Erlebnis welches seines Gleichen sucht. Das Mittagessen samt Poolbesuch am Ziel im Tiefland-Dschungel muss leider ausfallen, da die Coca-Bauern mal wieder protestieren und fast alle Straßen gesperrt haben. So geht es mit unserem Begleitbus erneut die Todes-Straße zurück, als einzig noch offene Verbindung… nur diesmal hoch und man ist nicht mehr selbst Herr der Geschicke, aber wir schaffen es natürlich unversehrt. Ein sagenhaftes Erlebnis.

4 Kommentare

  1. Dank, Dank, Dank für das Teilnehmenlassen an den weiteren Reiseetappen!!! Wenn Ihr folgende Anmerkung zu Mountainbike-Downhill gestattet: Karins Salmonellose hat einen möglichen „Hals und Beinbruch im Tal des Todes“ wirksam verhindert. Gut so! Und was auch erklärt, warum nur Du dir die Plagegeister einfangen musstest bei gleichem Essen. Oliver hat diese „Sicherung“ offenkundig nicht gebraucht. ( – Meine Philosophie.)
    Weiterhin einen guten Schutzengel wünscht
    Christoph

    1. Lieber Christoph,
      wie wahr, so habe ich das noch gar nicht gesehen, aber Du liegst voll auf meiner Wellenlänge 😉 Danke.
      Liebe Grüsse
      Karin

      1. Noch etwas anderes: Dass Ihr Michael Martin kennt, hätte ich mir ja denken können. – Kennt Ihr auch Gunther Holtdorf mit „Otto“? Gunther war Manager bei der Lufthansa, hat eher aufgehört (wenn ich recht erinnere), und hat sich dann eine himmelblaue Mecedes G-Klasse zugelegt („Otto“), mit der er und seine Frau 900.000 km um die Welt gefahren sind. Am Ende gab’s sogar einen Empfang bei Dieter Zetsche, „Otto“ steht, wenn ich recht erinnere, im MB-Museum Stuttgart…..
        Mit einer G-Klasse um die Welt zu reisen ist ja ein verdammt spartanisches Konzept – kein Vergleich zu Euerm.
        Christoph

        1. Klar, in der Community „stolpert“ man doch früher oder später über alle 😉

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