2018ChileLandschaftenSüdamerika

Die Atacama-Wüste: bizarre Felsen, Staub und viel Salz

Über den Paso Sico reisen wir nach Chile ein. Routiniert haben wir auch dieses Mal unsere Lebensmittel „in Sicherheit“ gebracht und fahren entlang traumhafter Hochgebirgslandschaften immer oberhalb 4.000 Höhenmeter zu den Lagunen Micanti und Miniques. Vicunas gehen zum Trinken an die Lagunen und 6.000 Meter hohe Vulkane schauen auf uns herab. Danach geht es an verschiedenen, teilweise grün bewachsenen Schluchten hinab in das „Tiefland“ zum Salar de Atacama auf gut 2.500 Meter und von dort weiter nach San Piedro de Atacama. Ein staubiges kleines Straßen-Dorf welches gleichwohl das Tourismus-Zentrum der ganzen Region darstellt – ein Tour-Operator und Geldwechsler nach dem anderen. Shujaa auf dem Ortsparkplatz steht mal wieder im Mittelpunkt des Interesses. Zügig machen wir uns auf in die Stille der Wüste und finden in einem Hintertal des Valle de la Luna einen Traum-Stellplatz: völlig alleine mit Blick auf die in der Tat mondähnliche Steinformationen, insbesondere bei Sonnenuntergang ein absolutes Spektakel.

Uns gefällt es so gut hier, dass wir beschließen eine weitere Nacht zu bleiben. Am späteren Nachmittag holen wir unser Quad – Shujoo – aus der Garage und der bisher so entspannte Tag baut sukzessive Momentum auf. Auf extrem schlechten und mit tiefsandigem Fech-Fech übersäten Pisten versuchen wir das eigentliche Valle de la Luna „hintenrum“ zu erreichen. Shujoo kann erstmalig seine ganze Geländetauglichkeit unter Beweis stellen. Nach langem Suchen finden wir eine Traverse und reihen uns im Valle de la Luna in die vielen anderen Touristen ein. Es ist leider Hochsaison und viele Chilenen verbringen ihren Sommerurlaub hier. Dennoch ist die Landschaft spektakulär. Es ist kurz vor acht als wir das Valle de la Luna wieder verlassen. Dummerweise ist die Batterie von meinem Garmin Navi erschöpft und so kann ich nur schwer den Zick-Zack-Hinweg zurückverfolgen. Ein Spiel gegen die Zeit beginnt: in 30 Minuten ist es dunkel und dann haben wir keine Chance mehr Shujaa zu finden. Wir schaffen es dennoch gerade so aufgrund unserer guten Orientierung, aber sind tiefst-verstaubt und total weiß und müssen beide direkt unter die Dusche. Karin hat es auf dem Rücksitz besonders erwischt. Was für ein Tag!

Am nächsten Tag fahren wir auf richtig harter Schotterpiste zu einer Lagune auf dem Salar de Atacama wo es sieben sehr salzhaltige Pools gibt in denen man baden kann. Wie im toten Meer sinkt man nicht ab sondern treibt auf der Oberfläche – einfach nur cool. Mit dem Valle de Muerto und der Teufelsschlucht schauen wir uns weitere Sehenswürdigkeiten der Umgebung an und sind schwer beindruckt. Der darauffolgende Tag verstreicht mit Besorgungen: Tanken, Wasser auffüllen, Einkaufen, Friseur etc. denn wir werden die Zivilisation verlassen und am nächsten Tag nach Bolivien über die legendäre Lagunenroute auf 5.000 Höhenmetern einreisen. Bolivien ist das mit Abstand ärmste Land in Südamerika und wir sind sehr gespannt was uns dort erwartet.

6 Kommentare

  1. wir begleiten euch in Gedanken und genießen jedes eurer Bilder 🙂
    freuen uns schon wieder auf den nächsten Blog
    Conni & Stefan

    1. Hallo Conny und Stefan,

      das freut uns sehr und auch, dass Ihr Ähnliches vorhabt. Das ist so ein Geschenk.

      Die Arzneiliste schicke ich via E-Mail.

      Liebe Grüsse
      Karin & Oliver

    2. …und genießen jedes Eurer Bilder, schreiben Conni und Stefan. – An dieser Stelle muss mal ein besonderes Lob für die fotografischen Qualitäten von Euch beiden ausgesprochen werden! Als „engagierter Amateur“ schaue ich mir gern Reise-Bilder an und habe schon viel gesehen, – natürlich auch viele Knipsebildchen….
      Aber hier bekommt man professionelles Bildmaterial geboten, – insbesondere was „das Auge“ betrifft: Die Gestaltung jedes einzelnen Bildes verrät visuelle Begabung, toll – und vielen Dank dafür. (Habt Ihr schon an ein Buch-Projekt gedacht?!?)
      Auf jeden Fall: Macht bloß so weiter! –
      Immer gut Licht wünscht
      Christoph aus Berlin

      1. Hallo Christoph,
        danke für das Lob, das mich sehr glücklich macht, weil ich natürlich immer einen hohen Anspruch habe, aber oft meine Bilder gleichzeitig als totale Anfängerbilder sehe. Andererseits sehe ich aber auch einen Fortschritt, der mich dann wieder motiviert. Klar, machen wir weiter. Über ein Buch bzgl. Fotografie haben wir natürlich noch nicht nachgedacht, eben wegen obigem Sachverhalt, aber wenn Du meinst wir sollten … mal sehen.
        Liebe Grüsse
        Karin & Oliver

        1. Danke! Das Stichwort „Buchprojekt“ bezieht sich natürlich auf Eure Spuren um die Welt….
          Übrigens bin ich auch Fan von Michael Martin aus München („MM aus M“), dem fotografierenden Wüstenspezialisten. Falls er Euch noch kein Begriff sein sollte: Eine große fotografische Begabung, sein vorletztes Projekt: 100.000km durch alle Wüsten der Erde, und der nebenbei bemerkt immer mit vier Rädern weniger als Ihr unterwegs ist – er macht alle Reisen mit dem Motorrad, obwohl das seinen fotografischen Absichten keineswegs zuträglich ist, wie er selbst sagt.
          Herzliche Grüße von Christoph

          1. Klar, den kennen wir. Wir waren auch schon auf einem Vortrag. Uwe Hasubeck ist auch toll. Aber da empfinden wir uns noch weit, weit weg davon 😉 – aber gut, mal sehen, wie sich die Fotografiererei entwickelt. Wir sind auf alle Fälle motiviert.
            Liebe Grüsse
            Karin & Oliver

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