2019AfrikaLandschaftenNamibiaTiere

Der Caprivi-Streifen: Jederzeit hungrige Hippos und sattgrüne Flusslandschaften

Auf unserer bisherigen Tour war Namibia trocken, steinig und sandig. Je weiter wir gen Osten kommen und, insbesondere im Caprivi-Streifen (benannt nach dem ehemaligen Reichskanzler Caprivi, der diese 700 km lange, nur wenige km breite Landschneise zusammen mit Helgoland  für sich reklamierte, gegen die Zusage Sansibar nicht zu kolonialisieren) wird es hingegen immer grüner. Dichtes Gebüsch, insbesondere an den Flüssen Okavango und Kwando, sind eine Wohltat für unsere diesbezüglich entwöhnten Augen. Allerdings müssen wir auch erstmalig in Namibia Astschere und Säge rausholen, um uns Zufahrtswege freizuschneiden… somit kommen wir wenigstens nicht aus der Übung.

Nachts kühlt es mittlerweile auf erfrischende 10 Grad ab und in der Verbindung mit der starken Trockenheit – auch hier hat es in der zurückliegenden Regenzeit kaum geregnet – haben wir kaum Insekten und der Aufenthalt im Freien ist super angenehm. Ein großer Unterschied zu Südamerika, wo wir uns entweder auf sehr großer Höhe in den Anden befanden (mit entsprechend kalten Temperaturen, sobald die Sonne untergegangen war) oder in extrem feuchten und damit auch insektenreichen Gebieten im Tiefland (Kolumbien, Brasilien).

Wir machen erneut tolle Tierbeobachtungen in den Nationalparks Mahango, Bwabata und Mudumo und unser Quad Shujoo entwickelt sich immer mehr zum bevorzugten Game-Drive Fahrzeug in den teils für Shujaa doch recht engen, zugewachsenen Pisten. Wir sind jedoch immer froh, wenn wir uns keine Wettfahrt mit einem Löwen, Geparden oder Elefanten liefern müssen – auf einem Quad ist man doch sehr ungeschützt. Meistens haben wir gegenseitig Respekt voreinander und beobachten uns mit einem gesunden Abstand. Einmal springt Shujoo bei einem Aussichtspunkt während eines Game-Drives nicht mehr an, wir sind glücklicherweise nur ca. 2 km von unserem Stellplatz und damit von Shujaa entfernt, so dass wir zurücklaufen können – dennoch und insbesondere für Karin – ein seltsames Gefühl inmitten all der wilden Tiere auch noch zu Fuß zu gehen.

Wir finden traumhafte Übernachtungsplätze auf Campgrounds von Lodges oder auf Wildcamps in Nationalparks: die Campsite Nr. 3 im Mudumu N.P. ist einer unser schönsten Plätze auf der bisherigen Weltreise: erreichbar nur über eine tiefsandige Piste, wo Shujaa mal wieder seine 2500 NM Drehmoment und seine 12,8 Liter Hubraum ein bisschen durchpusten kann, völlig einsam gelegen und ohne jegliche Infrastruktur, vor uns der mit Seerosen durchzogene Kwando Fluss mit grunzenden Nilpferden, welche den ganzen Tag laut schmatzend die Wasserpflanzen vertilgen, hinter uns dichter Busch mit trompetenden Elefanten, brüllenden Affen und stapfenden Zebras. Dazu Gras und Schatten durch große Bäume. Wir genießen unsere private Aussichtsplattform (Shujaa’s Dachterrasse) und beobachten das spannende Treiben der Tiere. Es ist so interessant das Kommen und Gehen sowie den Tagesrhythmus der Tiere zu beobachten und zu fotografieren. Karin meint wir posten viel zu viel, und das stimmt auch. Im Gegensatz zu Südamerika sind hier die Tierfotos einfach immer wieder toll und so können wir uns nicht entscheiden, was rein soll und was nicht. So sitzen wir den ganzen Tag am Ufer und beobachten die mampfenden Hippos, die von links nach rechts am gegenüberliegenden Ufer sich die Bäuche vollschlagen, und dann für die Siesta still im Wasser treiben.

Entlang der Linyanti Sümpfe (dem namibianischen Teil des botswanischen Okavango Deltas) fahren wir nach Ngoma Bridge, der Grenze zu Botswana. Wir freuen uns, dass unsere Starterbatterien nunmehr schon 1,5 Wochen ohne Probleme funktionieren. Nach 50 Tagen und 9.000 km geht unser erstes Land in Afrika zu Ende. Namibia, welch ein toller Auftakt.

3 Kommentare

  1. Wow, einfach nur schön!
    Da packt es einem ja schon wieder. Safari Time 😎

  2. Sehr schöne Bilder. Der Hochsitz ist super genial.
    Am Freitag gehts für uns auch los nach Namibia. Allerdings nur 18 Tage und per AVIS Toyota 4×4. Ich wünsche Euch noch viel Spaß , tolle Erlebnisse und eine stabile Fahrzeugelektrik.

    Viele Grüße

    Matthias Schwieren

    1. Hallo Matthias,

      na das ist ja schön zu hören. Vielen Dank. Dann wünschen wir Euch eine tolle Reise und auch Euch möglichst wenig „Ärgernisse“ oder besser keine, aber man weiß ja nie. Irgendwas ist immer 😉

      Liebe Grüße
      Karin und Oliver

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert