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Botswanas faszinierende Tierwelt: vom Chobe über den Savuti zum Khwai

Am Ende des Caprivi-Streifens überqueren wir bei Ngoma Bridge die Grenze nach Botswana: alles sehr einfach, das Carnet de Passage wird korrekterweise nicht gestempelt (da wir innerhalb der südafrikanischen Zollunion reisen), etwas Road Tax und Versicherung gezahlt und schon sind wir in Botswana. Der Ort Kasane, am Chobe Fluss gelegen, schockiert uns zunächst: soviele Touristen haben wir seit den Dünen von Soussuvlei in Namibia nicht mehr gesehen. Die Bootsfahrt am Nachmittag entlang des Chobe Flusses ist trotz vieler Touris dennoch toll: hier gibt es die größte Elefantendichte weltweit und in den im tiefstehenden Licht stimmungsvollen Sumpflandschaften sehen wir zudem viele Hippos, Büffel, Krokodile und sonstige Tiere.

Am nächsten Morgen kümmern wir uns mal wieder um ein Batterieproblem – nein, diesmal nicht für Shujaa (die Batterien funktionieren immer noch sehr gut 😉) sondern für unser Quad Shujoo, der ja bei unserem letzten Game-Drive im Mudumu N.P. in Namibia plötzlich nicht mehr starten wollte und uns einen unfreiwilligen „Game Walk“ bescherte. In der Tat scheint es an der Batterie zu liegen, welche allerdings nicht in Kasane vor Ort beschafft werden kann. Schnell wird sie in Südafrika bestellt und nach Maun – unserer nächsten größeren Destination – geliefert. Wir und unsere Batterien… damit hatten wir in Südamerika überhaupt keine Probleme und jetzt kommt alles zusammen. Wenigstens ist die Logistik hier im südlichen Afrika gut aufgestellt, in Malawi oder Zambia wäre dies sicherlich schwieriger zu organisieren. Hoffen wir mal, dass wir jetzt batterietechnisch gut für die nächste Zeit ausgerüstet sind.

Nach Maun, dem Eingangstor zum Okavango Delta, gibt es zwei Routen: die klassische, asphaltierte Strecke „außen herum“ oder die direkte, durch den tiefsandigen Savuti und dann am Khwai Fluss entlangführende, Piste. Wir nehmen natürlich letztere, auch wenn wir uns hier vor 6,5 Jahren mit unserem Miet-Jeep ein paarmal im Sand eingegraben hatten. Schon bei der Anfahrt zum Savuti haben wir zwar weniger mit Tiefsand zu kämpfen (für die Interessierten unter uns: bisher erweisen sich unsere neuen Conti HCS Stollen-Reifen im Gelände als mindestens gleichwertig zu unseren vorherigen, hochgelobten Michelin XZL, im Sand sogar als besser, und auch der Verschleiß scheint etwas besser zu sein), als mit tiefhängenden Ästen. Griffbereit im Fahrerhaus haben wir teilweise unser ganzes Schneidesortiment liegen: Säge, Astschere, Teleskopstange mit Astabweiser etc.. Für 5 km brauchen wir eine gute Stunde und ich mache mir ernsthaft Sorgen, ob wir bei dem Tempo jemals die Savuti Region als Teil des südlichen Chobe N.P. erreichen. Wenigstens ist die Zufahrt jetzt „big rig friendly“ und, wie meistens in solchen Situationen, klappt es dann plötzlich wieder besser und wir schaffen es dennoch, den Savuti N.P im Transit in einem einzigen Tag zu durchqueren. Die Fahrzeuggebühren in den Nationalparks in Botswana sind im Gegensatz zu anderen Ländern nach Fahrzeuggewicht gestaffelt und – obwohl Shujaa zuvor noch recht deutlich „abgenommen“ hat 😉 – werden damit die Aufenthalte recht teuer für uns. Da der Savuti Fluss im Gegensatz zu unserem letzten Aufenthalt in 2012 allerdings vollständig ausgetrocknet ist, können wir den eintägigen Transit verschmerzen. Viele Tiere sind eh nicht zu sehen, allerdings sind die 6,5 Stunden im N.P. samt der beschwerlichen Anreise an einem Tag anstrengend.

Ein völlig anderes Tierleben zeigt sich hingegen am wasserführenden Khwai Fluss: Elefanten, Zebras, Giraffen und ein nachts laut neben uns fauchender Leopard – und wir stehen auf einer schönen Wiese mittendrin. Obwohl wir extra nicht auf einen der ausgewiesenen Community Campgrounds gegangen sind, patrouilliert die lokale Community nachts mit Suchscheinwerfern und auch „Wildcamper“ müssen, die nicht gerade günstigen, Camping-Gebühren bezahlen. Aber alleine die Aussicht, auf die nur wenige Meter von uns entfernten Elefanten, die riesige Bäume an ihrem Stamm mit Rüssel und Stoßzähnen umschlingen, sich auf die Hinterbeine stemmen und den Baum so lange schütteln (oder manchmal auch entwurzeln) bis ausreichend süße Schoten heruntergefallen sind, machen dies wieder mehr als wett.

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